Frage: Welche Softwarebestandteile unter freier Lizenz wurden bei dem in der Sitzung des Ausschusses Digitale Agenda am 13. November 2019 von Annegret Kramp-Karrenbauer erwähnten („sicheren WhatsApp“) Messenger für die Bundeswehrkommunikation verwendet, und ist eine Nutzung dieser Kommunikationslösung in anderen Bereichen des öffentlichen Sektors denkbar?

Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Peter Tauber vom 19. Dezember 2019:

Die Bundeswehr (Bw) verfolgt das Ziel, auf dienstlichen Endgeräten einen für verschiedene Sicherheitsanforderungen geeigneten MessengerDienst bereit zu stellen, der auch die Anforderungen für einen Austausch von Informationen der Einstufung VS – NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH erfüllt. Perspektivisch soll dieser Messenger auch einen sicheren ressortübergreifenden Informationsaustausch ermöglichen. Dazu untersucht das Bundesministerium der Verteidigung die Open-SourceSoftwarelösung „Matrix“ in einem Piloten „BwMessenger“.

Alle Softwareanteile dieses Open-Source-Messengers basieren auf freien Lizenzen (Apache License 2.0). Die wesentlichen Bestandteile sind:

  • Client-Anteil (Riot für Android und Web-Browser),
  • Server-Anteil (Synapse und Sydent).

Der „BwMessenger“ hat nach derzeitiger Einschätzung nicht nur das Potenzial für einen flächendeckenden Einsatz in der Bundeswehr, sondern auch das Entwicklungspotenzial für eine ressortübergreifende Lösung. Gemeinsames Ziel der Bundesregierung ist die sichere, ressortübergreifende Nutzung von Messenger-Diensten. Die Bundesregierung koordiniert ihre diesbezüglichen Aktivitäten im Rahmen einer ressortübergreifenden Facharbeitsgruppe, in der auch Messenger-Lösungen anderer Ressorts betrachtet werden. Die geplante Einführung des „BwMessenger“ wird in diesem Rahmen – ebenso wie ein Pilot des Bundeskanzleramtes auf der Basis der OpenSource-Lösung „Wire“ – durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik begleitet.