SpaceX hat den ersten, komplett nur aus Privatpersonen besetzten Orbital-Flug ins All gestartet, bei der keine professionellen Astronauten mit an Bord waren. Die Mission mit dem Namen “Inspiration4” ist der jüngste Vorstoß des Unternehmens, die Raumfahrt für zahlende Touristen zu öffnen, wie The Verge berichtet.
An Bord der Falcon-9-Rakete, die am Mittwoch kurz nach 20 Uhr ins All startete, war der Milliardär und Unternehmer Jared Isaacmann, der Pilot und Gründer des Unternehmens Shift4 Payments, die 29-jährige Arzthelferin Hayley Arceneaux, der Lockheed-Martin-Dateningenieur Christopher Sembroski sowie die ehemalige NASA-Astronautenanwärterin und Geowissenschaftlerin Sian Proctor.
Die Besatzung befand sich in der wiederverwendeten Crew-Kapsel an der Spitze der Rakete. Diese brachte vor fast einem Jahr vier Regierungsastronauten zur ISS. Für die Mission “Inspiration4” wird die Kapsel nicht an die ISS andocken. Die Kapsel wird etwa drei Tage, in einer Höhe von etwa 580 Kilometern über den Boden die Erde umkreisen. Zum Vergleich: Die ISS ist etwa 400 Kilometer von der Erdoberfläche entfernt. Somit ist die Mission, der am weitesten entfernte, bemannte Raumflug seit der letzten Space-Shuttle-Mission der NASA zur Reparatur des Hubble-Teleskops im Jahr 2009.
Start wurde live auf Youtube gestreamt
SpaceX hat den Start live auf Youtube übertragen. Im Kontext der Mission startete Isaacman eine Spendenaktion für das Kinderkrankenhaus St. Jude in Memphis, Tennessee, bei der er selbt 100 Millionen US-Dollar beisteuerte. Er ermöglichte im selben Zug auch der dort helfenden Arzthelferin Hayley Arceneaux den Mitflug. Weiterhin wurde die Mission auch von der Netflix-Serie “Countdown: Die Weltraummission Inspiration4” begleitet.
Wo und wann genau die Kapsel nach ihrer dreitägigen Mission wieder in die Erdatmosphäre eintritt, hängt von den Wetterbedingungen rund um die Küsten Floridas ab. Isaacman zufolge kann die Kapsel bei Bedarf bis zu einer Woche in der Umlaufbahn bleiben.