Popkonzert als Lockmittel

Google-Mitarbeiter sollen zurück ins Büro

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Google heuerte die Popsängerin Lizzo für ein Konzert an, um Stimmung für ein Projekt zu machen, das nicht überall gut ankommt: die Rückkehr in die Büros.
Popsängerin Lizzo sollte Stimmung unter der Google-Belegschaft für die Back-to-Office-Strategie des Konzerns machen. Nicht bei allen Angestellten stieß das auf offene Ohren.
Popsängerin Lizzo sollte Stimmung unter der Google-Belegschaft für die Back-to-Office-Strategie des Konzerns machen. Nicht bei allen Angestellten stieß das auf offene Ohren.
Foto: Ben Houdijk - shutterstock.com

Anfang April erklärte GoogleGoogle, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten künftig mindestens drei Tage in der Woche im Firmenbüro arbeiten, berichtet das US-Nachrichtenportal CNBC. Um der Belegschaft die Rückkehr ins Office nach zwei Jahren Remote Work schmackhaft zu machen, veranstaltete der Konzern ein Privatkonzert der Popsängerin Lizzo am Hauptsitz im kalifornischen Mountain View. Alles zu Google auf CIO.de

Nicht alle Beschäftigten fanden diesen Kick-off für die Rückkehr gelungen. Während des Auftritts sollen Rufe im Publikum laut geworden, die Sängerin solle selbst ins Büro gehen. Andere haben laut CNBC "Propaganda, Propaganda!" skandiert. Während ihrer Performance versuchte Lizzo positive Stimmung für Google zu machen. Sie nannte das Unternehmen mehrere Mal, baute den Namen in ihre Songs ein und referenzierte Produkte, wie das Pixel-Smartphone.

Dabei hatte die Popdiva keinen leichten Stand, denn schon vorher hatte es Gegenwind aus der Belegschaft für die Office-Politik des Konzerns gegeben. Da Google auch während der Pandemie mit seiner Begleiterscheinung Home-Office Rekordumsätze verbucht hatte, verstehen viele Kollegen nicht, warum sie zurück in die Büros gezwungen werden sollen, anstatt selbst zu entscheiden, ob und wann sie vor Ort sein wollen. Verkehrsstaus auf dem Arbeitsweg und hohe Spritpreise sprächen ebenfalls gegen die Regelung.

Die Geschäftsleitung hält dagegen. Laut Google-CEO Sundar Pichai müssen Menschen physisch zusammenarbeiten und kommunizieren. Der Konzern werde eine neue Balance zwischen mobiler Arbeit und dem Firmenbüro finden. Zudem bräuchten neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Kollegen kennenzulernen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie das Unternehmen funktioniere.

Das ist bereits der zweite Versuch von Google, seine Belegschaft zurück in die Büros zu bekommen. Im Frühjahr 2021, bevor die Corona-Fallzahlen erneut stiegen, gab der Konzern bekannt, Kollegen könnten bis zu zwölf Monate mobiles Arbeiten beantragen. Allerdings werde das nur in Ausnahmefällen bewilligt und sie könnten jederzeit in ein zugewiesenes Büro beordert werden. Mittlerweile hat Google laut eigenen Angaben jedoch 85 Prozent der Anträge für Ortswechsel oder permanentes Home-Office bewilligt.

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