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Windows 1 bis 11: Die Geschichte von Windows – Bluescreens & Easter Eggs
Wir zeigen die ganze Geschichte von Windows: Von Windows 1 bis 11. Mit Win98-Bluescreen und Win10-Update-Chaos und mit vielen Easter Eggs! Update: Heute vor 10 Jahren kommt Windows 8.1.
Wir blicken zurück auf die Geschichte des meistgenutzten Betriebssystems . Denn Windows steckt voller Überraschungen: Als Bill Gates die Betaversion von Windows 98 vorführte, blickte er auf einen Bluescreen. Benutzern von Windows 10 ging es im Herbst 2018 mit dem Herbst-Update Version 1809 nur wenig besser… Wir zeigen die ganze Geschichte von Windows. Mit Bluescreen-Video!
I present to you a floppy disk containing the VERY FIRST demo of what would become @Microsoft@Windows! It was coded by the little-known father of Windows, Rao Remala. I will have much more to share on this, but for now, I thought you might like to see this historical treasure! pic.twitter.com/lyWKFMYn2M— BetaCollector (@beta_collector) March 9, 2022
Am 21.11.1985 stellte Microsoft Windows 1.0 offiziell vor – ein erst im März 2022 entdecktes Easter Egg nennt die Entwickler beziehungsweise Mitarbeiter des Windows-Teams. Einen Tag vorher, also am 20.11.1985 hatte Microsoft die Auslieferung der Einzelhandelsversion bekannt gegeben: „BELLEVUE, WASHINGTON–November 20, 1985–Microsoft Corporation announced today the retail shipment of the Microsoft Windows operating environment to dealers and distributors.”
Mit diesen Worten kündigt Microsoft am 20. November 1985 also das Erscheinen von Windows 1.0 an. Bis dahin war MS-DOS (Microsoft Disk Operating System) das Betriebssystem von Microsoft für IBM-PCs.
Windows 1.0 benötigt eine Grafikkarte und 256 KB Hauptspeicher. Das entspricht der Menge von 66 Schreibmaschinenseiten. Zum Vergleich: Windows 10 verlangt nach gut 8 GB Platz auf der Festplatte. Übrigens: Microsoft Word gab es zu diesem Zeitpunkt schon eine Weile.
Which version of @Windows is the first to include Easter eggs? Windows 3.0? Nope. What if I tell you there is an Easter egg in Windows 1.0 RTM? This is what I have recently discovered: pic.twitter.com/dbfcv4r7jj— Lucas Brooks (@mswin_bat) March 18, 2022
Windows 11 Pro kaufen:
Die folgenden Bilder von Microsoft zeigen die Anfänge nicht nur von Windows
Windows soll anfangs nur die Bedienung von DOS erleichtern
Das erste Windows wird damals als sogenannter grafischer Aufsatz für das Betriebssystem MS-DOS verkauft. Ziel des noch jungen Unternehmens Microsoft mit seinem Chef und Gründer Bill Gates ist es, die Bedienung von DOS-PCs einfacher zu machen: Die Anwender müssen nicht mehr für alle Aktivitäten Kommandozeilen-Befehle eintippen.
Der „Interface Manager“ – wie Windows ursprünglich hieß – bringt neben der Dateiverwaltung eine kleine Textverarbeitung, ein Zeichenprogramm, einen Karteikasten, einen Kalender, eine Uhr und einige Service-Programme auf den Desktop.
Am 9. Dezember 1987 veröffentlicht Microsoft Windows 2.0 mit Desktop-Symbolen und Expansionsspeicher. Dank verbesserter Grafikunterstützung können die Nutzer nun Fenster überlappend anordnen, das Bildschirmlayout steuern und Tastenkombinationen verwenden, um ihre Arbeit schneller zu erledigen. Windows 2.0 wurde für den Intel 286-Prozessor entwickelt.
Von beiden Systemen gehen in den ersten zwei Jahren insgesamt zehn Millionen Exemplare über die Ladentische, wie Microsoft stolz verkündet. Windows bietet nun eine höhere Leistung, erweiterte Grafikoptionen mit 16 Farben und optisch verbesserte Symbole. Anwender erfreuen sich an einer modernen Oberfläche mit Icons im 3D-Look und an neuen Programmen für das weiterentwickelte Betriebssystem. Die heute noch beliebten Kult-Spiele Solitaire, Hearts und Minesweeper machen Windows nun auch zu Hause zu einem Thema. Aus technischer Sicht ist Windows aber nach wie vor ein Aufsatz für DOS.
Spent the entire day today reverse engineering early Windows binaries to hunt for Easter eggs. Here is a list of the Easter eggs in various builds of Windows 1.0 – 3.0 and the keystrokes required to trigger them. https://t.co/ecqLN1NoDg. Try them yourself! pic.twitter.com/lr5Cfd5XLu— Lucas Brooks (@mswin_bat) March 19, 2022
Mit Windows 3.0 statten Hardwarehersteller erstmals ihre Rechner ab Werk mit Windows aus.
Als Windows 95 im Sommer 1995 auf einer Großveranstaltung in Redmond offiziell vorgestellt wird, ist die versammelte Weltpresse vor Ort. Der Launch wird begleitet vom Rolling Stones-Hit „Start me Up“, das wichtigste Thema seinerzeit ist das Internet. Die dringlichste Aufgabe, die ein Betriebssystem zu erfüllen hat, ist also die Kommunikation: „Mehr als die Hälfte aller neuen Funktionen in Windows 95 drehen sich um Kommunikation, zum Beispiel elektronischer Nachrichtenaustausch (Electronic Mail), Internet-Zugang und die Möglichkeiten, sich dezentral in sein System einzuwählen“, sagt Bill Gates auf der CeBIT 1995.
Windows 95 lässt nun die gleichzeitige Ausführung mehrerer Programme zu: Präemptives Multitasking. Zur Laufzeit von Windows 95 erscheint auch der Internet Explorer für das Surfen im Web. Außerdem sind nun längere Dateinamen möglich und es gibt 32 Bit. Einstellungen nimmt man nicht mehr in ini-Dateien vor, sondern in der Registry. Windows 95 führt das Startmenü, die Taskleiste sowie Schaltflächen zum „Minimieren“, „Maximieren“ und „Schließen“ ein. Neu sind auch die Plug & Play-Funktionen, die das Installieren von Hardware und Software vereinfachen. Das 32-Bit-Betriebssystem bietet zudem erweiterte Multimedia-Funktionen.
Die folgenden Bilder zeigen Screenshots von frühen Windowsversionen
Windows 95 wird ein Erfolg – trotz vieler Abstürze
Auch wenn Windows 95 ein eigenständiges Betriebssystem ist, benötigt es immer noch einige DOS-Technologien. Und Windows 95 läuft keineswegs stabil, Abstürze gehören für Windows-Anwender einfach dazu.
Windows 98: Windows im Zeitalter der ersten Internetcafés
Drei Jahre nach Windows 95, am 25. Juni 1998, brachte Microsoft Windows 98 (Codename Memphis) in den Verkauf. Es trat die Nachfolge von Windows 95 an und besaß einen in das Betriebssystem integrierten Internet Explorer für Ausflüge in das noch recht junge World Wide Web. Zwischen diesem Internet Explorer und dem damals weit verbreiteten Netscape Navigator kam es prompt zum Browserkrieg .
Witzig: Als Bill Gates am 20. April 1998 eine Betaversion von Windows 98 auf dem US-Computermesse Comdex vorführte, blickte er tatsächlich auf einen Bluescreen. Diesen Anblick teilten später viele Millionen Nutzer, denn Windows 98 blieb absturzanfällig, rappelte sich aber immer wieder auf. So waren der Bluescreen und der damit verbundene Rechner-Neustart gängiger Alltag für Windows-98-Nutzer. Daran änderte auch das ein Jahr später scheinende Upgrade Windows 98 SE nichts.
Windows 98 bietet nicht nur einen vereinfachten Zugang ins Internet, sondern unterstützt erstmals auch das Lesen und Schreiben von DVDs sowie die automatische Hardwareerkennung vieler USB-Geräte (Universal Serial Bus). Neu ist die Schnellstartleiste („Taskleiste“), über die sich Windows-Programme schneller ausführen lassen als über das Startmenü. Außerdem besaß Windows 98 native Unterstützung für USB und FAT32.
Der Durchbruch im Markt gelingt dann mit Windows 98 Second Edition (SE). Damit setzt Microsoft erstmalig auf die CD-ROM und verabschiedet sich von Disketten als Installationsmedium. Allerdings benötigen die Anwender noch eine Bootdiskette mit CD-ROM-Treibern, weil die Retail-CDs von Windows 98 selbst nicht bootfähig sind. Und Blue-Screens gehören nach wie vor zum Alltag von Windows-Anwendern.
Windows 98 ist die letzte auf MS-DOS basierende Version des Betriebssystems.
Windows 2000: Vereinheitlicht die Unternehmenslösungen von Windows
Schon 1993 hatte Microsoft mit Windows NT ein Betriebssystem auf den Markt gebracht, das die Anforderungen von Firmen an Geschäftscomputer erfüllen sollte. Das Betriebssystem Windows 2000 Professional bietet Unternehmen nun eine einheitliche Plattform für ihre IT. Auf Basis des Codes von Windows NT Workstation 4.0 bietet Windows 2000 vor allem größere Zuverlässigkeit und bessere Bedienbarkeit. Microsoft vereinfacht mit breitem Support für USB-Geräte sowie neuen Netzwerk- und drahtlosen Produkten auch die Hardwareinstallation.
Das im Jahr 2000 erscheinende Windows Me besitzt erstmals eine Systemwiederherstellung, eine Funktion, mit dem die Konfiguration der PC-Software auf einen Zeitpunkt vor Auftreten eines Problems zurückgesetzt werden kann. Movie Maker bietet Benutzern Tools für das digitale Bearbeiten, Speichern und Freigeben von Heimvideos. Und mithilfe der Technologien von Microsoft Windows Media Player 7 können digitale Medien durchsucht, organisiert und wiedergegeben werden. Doch: Die Anwender sind wenig begeistert von Windows Me.
Technisch gesehen war Windows Me das letzte Microsoft-Betriebssystem auf Grundlage der Windows-95-Codebasis. Microsoft kündigte damals an, dass alle zukünftigen Betriebssystemprodukte auf dem Windows NT- und Windows 2000-Kernel basieren würden.
Am 25. Oktober 2001 kommt Windows XP auf den Markt. Erst mit Windows XP gibt es eine gemeinsame Code-Basis für Windows für Endanwender und Windows für Server und Unternehmen (ehemals Windows NT). Mit XP wird Windows deutlich absturzsicherer und der Blue Screen seltener.
Für Microsoft wird das Betriebssystem in den folgenden Jahren zum meistverkauften Windows aller Zeiten, Millionen und Abermillionen von Nutzern blickten nun regelmäßig auf den Standardhintergrund “Grüne Idylle” . Die Navigation im Startmenü, in der Taskleiste und in der Systemsteuerung empfinden viele Nutzer als intuitiv – und wollen viele Jahre später ihr Windows XP nicht gegen Windows 8 eintauschen.
Microsoft stellt nun auch regelmäßig Sicherheitsupdates online bereit und ruft 2002 die Initiative Trustworthy Computing ins Leben.
Mit Windows XP integriert Microsoft im Jahr 2001 immer stärker auch digitale Unterhaltungsmedien. Spätere Varianten von Windows XP wie die Media Center Edition sind sogar über eine Fernbedienung steuerbar.
Windows XP gibt es in zwei Varianten: „Home“ und „Professional“. Windows XP Home kommt mit Netzwerkinstallations-Assistenten, Windows Media Player, Windows Movie Maker sowie erweiterten Funktionen für digitale Fotos. Windows XP Professional enthält zusätzliche Funktionen speziell für den Einsatz in Unternehmen.
Im Januar 2007 lüftet Microsoft das Geheimnis hinter dem neuen Betriebssystem mit dem Codenamen „Longhorn“: Windows Vista mit dem neuen „Aero“-Design. Microsoft hat dafür die Start- und Taskleiste neu gestaltet. Die Benutzerkontensteuerung sorgt dafür, dass potenzielle Schadsoftware keine Änderungen am Computer vornimmt.
Windows 7: Der erste Schritt auf dem Weg in die Cloud
2009 erscheint Windows 7, zusammen mit den Windows Live Services und der „Online-Festplatte“ Skydrive, wie Onedrive damals noch heißt, bevor Microsoft wegen juristischer Probleme den Namen für seinen Onlinespeicher ändern muss.
Windows 8: Für den mobilen Einsatz per Touch optimiert
2012 holt Microsoft die Kacheln aus dem Badezimmer auf den Windows-Desktop – mit Windows 8 und den Apps in Kachelform. Windows lässt sich nun auch per Touch-Eingabe bedienen. Zudem wird der Windows Store integriert, der das Herunterladen von Apps ermöglicht.
Microsoft will so Desktop-PCs, Notebooks und Tablets (bei denen Windows keine große Rolle spielt) zusammenführen. Nur: Die Nutzer zeigen Windows 8 die kalte Schulter. Mit dem nachgeschobenen und ab dem 17. Oktober 2013 verkauften Windows 8.1 versucht Microsoft, die schlimmsten Fehler von Windows 8 zu korrigieren und bringt auch wieder einen Startbutton. Auch der Desktop lässt sich nun wieder standardmäßig nutzen. Am 10. Januar 2023 stellte Microsoft den Support für Windows 8.1 ein.
Windows 10: Ein neuer Anlauf
Am 29. Juli 2015 veröffentlichte Microsoft eine neue Generation seines Betriebssystems: Windows 10. Es bietet eine einheitliche Software-Plattform für alle Geräte und berücksichtigt dabei die spezifischen Eigenschaften von Tablets, Notebooks, (Smartphones – die es mit Windows 10 aber nicht mehr gibt) und der Xbox bis hin zum Internet der Dinge sowie der Entwicklung von Hologrammen. Entwickler erstellen für Windows 10 nur noch eine Anwendung für die Nutzung auf allen Windows-Geräten, sogenannte Universal Apps, die über den Windows Store verfügbar sind. Neu sind Microsofts persönliche digitale Assistentin Cortana und der Browser Edge. Und das Startmenü war mit Windows 10 auch wieder da.
Windows 10 war seit dem 29. Juli 2015 in 190 Ländern weltweit für qualifizierte Windows-7- und Windows-8.1-Geräte als kostenloses Upgrade verfügbar. Windows-10-Nutzer erhielten ab dem 12. November das erste große Update im Rahmen von Windows-as-a-Service kostenlos und automatisch auf ihren PCs und Tablets. Im August 2016 schob Microsoft das Anniversary Update für Windows 10 nach. Danach folgten immer zwei weitere Updates pro Jahr.
Regelmäßig erscheinen für Windows 10 jeweils im Frühjahr und im Herbst große Feature-Updates. Deren berüchtigstes ist Version 1809 von Herbst 2018. Es entwickelt sich zu einer Tour der Pleiten, Pech und Pannen, so dass Microsoft sich schließlich zum Stopp des Updates entscheidet. Hier die ganze Chronologie zum Windows-10-Herbst-2018-Update (18H2 alias Version 1809):
Hans-Christian Dirscherl schreibt seit über 20 Jahren zu fast allen IT-Themen. Sein Fokus liegt auf der Koordination und Produktion von Nachrichten mit hohem Nutzwert sowie auf ausführlichen Tests und Ratgebern für die Bereiche Smart Home, Smart Garden und Automotive.