Alphabet (Google) schickt sein seit 2015 verwendetes selbstfahrendes Ei-förmiges Auto in Rente, wie Alphabets Tochterunternehmen Waymo mitgeteilt hat. Das gelegentlich auch als „Koala“ (nach dem bekannten australischen Beutelbär) beziehungsweise Firefly („Glühwürmchen“) bezeichnete zweisitzige autonome Auto mit dem eigenwilligen Design macht Platz für die Mini-Vans von Chrysler mit ihrem konventionellen Design.
Waymo setzt auf das angepasste Serienfahrzeug von Fiat-Chrysler, weil es damit mehr Menschen schneller erreichen kann als mit seinem selbst entwickelten „Glühwürmchen“. Die Pacificas dürfen zudem schneller fahren, wohingegen die „Glühwürmchen“ auf 25 US-Meilen (knapp 40 km/h) Höchstgeschwindigkeit beschränkt sind. Dieses rigorose Tempolimit führte dazu, dass einmal ein Polizist ein Google-Ei anhielt, weil es den Verkehr behinderte.
Mit dieser Entscheidung steht vermutlich auch fest, dass Alphabet/Google kein eigenes Auto entwickeln wird. Sondern sich auf die Entwicklung der Technologie für selbstfahrende Autos konzentrieren wird. Einen ähnlichen Schritt dürfte auch Apple mit dem Apple Auto alias iCar einschlagen. Beide Unternehmen dürften ihre jeweiligen Selbstfahrtechnologien dann etablierten Automobilherstellern anbieten.
Die Geschichte des Google-Autos
Googles Fahrzeug-Historie lässt sich in drei Generationen einteilen: Zunächst rüstete Google Alltagsfahrzeuge von Toyota und Lexus, aber auch Audi mit der für das autonome Fahren nötigen Zusatztechnologie aus und schickte diese Fahrzeuge dann auf die Straße. Besonders oft handelte es sich dabei um den Toyota Prius sowie um das SUV Lexus RX. Es war auch ein Lexus RX, das 2015 beinahe einen Unfall mit einem anderen autonomen Erprobungsfahrzeug hatte. Diese Toyotas, Lexus-SUVs und Audis waren äußerlich leicht an dem überdimensionalen Lidar auf dem Wagendach zu erkennen.
Dann stellte Google 2014 ein komplett neu konstruiertes Mini-Auto vor, das wie ein Ei aussah. Ab Sommer 2015 fuhr dieses Auto auf öffentlichen Straßen. Das „Ei“ sollte in der finalen Ausbaustufe sogar ohne Lenkrad und ohne Pedale erscheinen, doch soweit kam es dann doch nicht.
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Seit 2016 setzt Google, das mittlerweile Alphabet heißt und mit Waymo ein eigenes Tochterunternehmen für den gesamten Bereich „autonomes Fahren“ gegründet hat, auf Minivans vom Typ Pacifica. Sie stammen von Fiat-Chrysler. Genauso wie einst die Toyota-, Lexus- und Audi-Fahrzeuge rüstet Waymo diese Serienfahrzeuge wieder mit seiner für das autonome Fahren nötigen Zusatztechnologie aus. Mittlerweile gibt es in den USA sogar die Möglichkeit in so einem autonomen Mini-Van als Passagier mitzufahren. Die autonomen Fiat-Chrysler Pacificas sind übrigens nicht durchgehend mit dem Internet verbunden. Das soll sie weniger anfällig für Hackerangriffe machen.