In dieser Woche hat sich der kanadische Hacker Gary Bowser in mehreren Anklagepunkten schuldig befunden und gibt damit zu, technische Kopierschutzmaßnahmen auf Nintendo-Konsolen umgangen zu haben und Geräte zu deren Umgehung verkauft zu haben. Dafür muss Bowser nun 4,5 Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Dem 51-Jährigen drohen außerdem bis zu zehn Jahre Haft.
Bowser und die Hacker-Gruppe Team Xecuter hat Nintendo bereits seit mehreren Jahren im Visier. Die Gruppe soll Modchips für Konsolen entwickelt und verkauft haben, die das Abspielen von raubkopierten Spielen ermöglichen. Bowser hat eingeräumt, seit 2013 mit Team Xecuter zusammengearbeitet zu haben. Damit habe er „wissentlich und vorsätzlich an einem cyberkriminellen Unternehmen teilgenommen, das führende Spielkonsolen gehackt hat“. Zur Hardware der Hacker gehören unter anderem Stargate, Trueblue Mini, Classic2Magic, SX und Gateway 3DS.
Bowser gab zu, an der Entwicklung, Herstellung, der Vermarktung und dem Verkauf dieser Hardware beteiligt gewesen zu sein. Team Xecuter habe an dem Verkauf mindestens zehn Millionen US-Dollar verdient. Rund 320.000 US-Dollar davon habe Bowser im Jahr bei Team Xecuter eingenommen.
Im vergangenen Jahr hatte die US-Regierung Anklage gegen Bowser und weitere Mitglieder der Hacker-Gruppe erhoben. Bowser wurde in der Dominikanischen Republik verhaftet und in die USA abgeschoben. Sein Kollege Max Louarn wurde in Kanada gefasst. Er wartet noch auf seine Auslieferung. Der dritte Angeklagte Yuanning Chen ist noch auf freiem Fuß.