Ausgerechnet in der Ferienzeit meldet sich ein Drittel des Bodenpersonals der Lufthansa krank.

Es gibt seit Wochen Personalprobleme beim Bodenpersonal der Flughäfen. Als Folge dessen gibt es bereits große Probleme in der Gepäckabfertigung. Fluggäste müssen teilweise ohne ihre Koffer nach Hause fahren und sie an einem anderen Tag abholen. Zu allem Überfluss fällt nun auch noch krankheitsbedingt ein Drittel von Lufthansas Bodenpersonal aus, wie airliners.de schildert.

Noch mehr Chaos bei der Kofferabfertigung?

Momentan melden sich immer mehr Angestellte der Lufthansa krank. Inzwischen erreicht der Krankheitsstand sogar bis zu 30 Prozent, was sich auch bei den Passagieren bemerkbar machen wird. Die Krankheitsfälle lassen sich zum Teil auf Coronaerkrankungen, aber auch auf Überlastung zurückführen. Wie wir bereits berichteten, ist Lufthansa damit nicht die einzige Airline, bei der die Angestellten aktuell unter Überlastung leiden.

Lufthansa Slots

Die Krankheitsfälle sind vor allem beim Bodenpersonal gestiegen. Dabei kommt dieses an den Flughäfen sowieso kaum noch mit der Abfertigung der Koffer hinterher. Alleine am Flughafen Frankfurt stranden täglich rund 5.000 Koffer. Viele dieser Koffer werden nicht von den Fluggästen abgeholt, wodurch sich immer mehr herrenlose Koffer ansammeln. Diese müssen inzwischen schon per LKW nach München gefahren werden. Es warten dort also 5.000 Koffer verschiedenster Fluggesellschaften darauf, von ihren Besitzern abgeholt zu werden.

Lösung für Kofferchaos

Nicht nur an deutschen Flughäfen herrscht derzeit Kofferchaos. So gibt es auch in Amsterdam und Großbritannien Probleme bei der Gepäckabfertigung. Auch hier liegt die Ursache beim mangelnden Bodenpersonal. Es muss also schnellstens eine Lösung her. Zumindest für Deutschland hatte die Bundesregierung bereits den Plan angekündigt, den Flughäfen mit ausländischen Arbeitskräften unter die Arme greifen zu wollen.

Frankfurt Flughafen Flugzeug

Da einige dieser ausländischen Arbeitskräfte aus der Türkei kommen sollen, äußerte die türkische Luftfahrtbehörde allerdings starke Kritik an dem Vorhaben. Sie befürchtet, dass die Entwicklung der türkischen Flugbranche gefährdet werden würde, wenn Deutschland die Fachkräfte abwirbt. Die Gewerkschaften sehen darin allerdings kein Problem. Vielmehr könnte es sogar eine Chance für das türkische Personal und die türkische Luftfahrt sein.

Fazit zu den Krankheitsfällen bei Lufthansa

Die Krankheitsfälle steigen bei Lufthansas Bodenpersonal zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt an. Es gibt ohnehin schon Chaos bei der Gepäckabfertigung und durch weiteren Personalmangel wird die Lage sicher nicht besser. Zumindest das an Corona erkrankte Personal dürfte nur für eine gewisse Zeit ausfallen. Anders könnte es bei denen aussehen, die sich aufgrund von Überlastung krankgemeldet haben. Da dies im Moment bei immer mehr Airlines ein Problem ist, sollte hier dringend an Lösungen gearbeitet werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Ansatz ausländische Arbeitskräfte zur Hilfe zu holen, tatsächlich etwas bewirken wird.

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Autorin

Jenny ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat es schon als kleines Kind lieben gelernt. Für sie ist das Betreten eines Flugzeuges eines der schönsten Gefühle der Welt. Bei reisetopia kann sie ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem fürs Schreiben verbinden.

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  • ist es eigentlich Pflicht, dass die Fluggäste ihre Koffer am nächsten Tag selbst abholen müssen? Muss da nicht die Airline dafür sorgen, dass der Koffer wie üblich auf dem Gepäckband rechtzeitig vorhanden ist und man das Gepäck gleich mitnehmen kann. Ich habe einmal meinen Koffer bei Flyniki nicht erhalten. Dieser wurde mir dann per Taxi einige Tage später nach Hause gebracht.

    • Liebe Gina,

      du hast recht, normalerweise ist das die übliche Vorgehensweise, wenn der Koffer wirklich nicht ankommt. Dann muss man eine Vermisstenanzeige beim Airline-Schalter aufgeben und in der Regel wird der Koffer dann, entweder wie in deinem Beispiel mit dem Taxi oder eigenen Fahrzeugen, zu einem nach Hause gefahren. Aufgrund des aktuellen Chaos kann das aber einige Tage dauern, sodass man aktuell vermehrt gefragt wird, ob der Koffer nicht selbst abgeholt werden könnte.

      Liebe Grüße

      • Ja wann denn? Ich wohne zum Beispiel 1 1/2 Stunden weg von Frankfurt, kann doch nicht sein, dass ich nochmal 300 km fahren muss, um meinen Koffer abzuholen.

    • Gegenüber dem Fluggast ist die Fluggesellschaft vertraglich dazu verpflichtet, aufgegebenes Gepäck des Fluggasts zu befördern und dafür zu sorgen, dass der Fluggast am Zielort sein aufgegebenes Gepäck unversehrt wieder in Empfang nehmen kann. Sollte die Fluggesellschaft – aus welchen Gründen auch immer – nicht in der Lage sein, ihrer vertraglichen Verpflichtung nicht nachzukommen, dann kann sie sich nicht dadurch exkulpieren, indem sie dem Fluggast die Verpflichtung auferlegt, sich doch bitte um sein nicht vertragsgemäß angekommenes Fluggepäck selbst zu kümmern und dieses auf eigene Kosten irgendwo abzuholen und dabei auch noch aus tausenden herrenlosen Gepäckstücken herauszusuchen. Das ist unverantwortlich und illegal dem Fluggast gegenüber, unabhängig davon, wo sich das nicht korrekt nach der Landung bereitgestellte Gepäck befindet. Der einzig sinnvolle Weg schein mir hier, einen Anwalt zu beauftragen, die Fluggesellschaft auf die Einhaltung ihrer vertraglichen Verpflichtung für das Gepäck zu verklagen und die Lieferung des Gepäcks nach Hause zu verlangen und gegebenenfalls zusätzlich Schadenersatz einzufordern.

  • Das ist das Ergebnis der sogenannten “Eigenverantwortung im Umgang mit COVID”, ein Dank an die gelbe CDU. Es zeigt das kaum jemand eigenverantwortlich mit seiner Gesundheit umgehen kann und überall jeder ohne Maske rumrennt sowie jegliche Hygienemassnahmen vergessen hat.
    So kann man auch ein Unternehmen und im Grossen gedacht eine Volkswirtschaft kaputt machen.

  • Genau so etwas passiert, wenn man die Zitrone so lange ausquetscht, bis die mittlerweile trockene Schale zerbröselt.

    Würde es der LH Vorstand wirklich ernst meinen mit seiner “Entschuldigung”, würde er persönlich 12h pro Tag am Check In arbeiten und sich dem Unmut der Passagiere stellen.

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