Update 29.11.: Mittlerweile kursieren einige Vermutungen zu den Gründen, weswegen Tesla auf die Milliarden-schwere Förderung mit IPCEI-Geldern („Important Projects of Common European Interest“) verzichtet haben soll. So schreibt das Handelsblatt, dass Elon Musk befürchte, dass Tesla Details seiner neuen Akku-Technologie auch anderen Unternehmen und Wettbewerbern zur Verfügung stellen müsse, wenn es dafür staatliche Fördergelder erhalte. Zudem könnte es sein, dass die Förderung durch EU-Gelder beziehungsweise Gelder aus Deutschland dazu führen könne, dass Tesla diese Akku-Technik nicht auch in den USA und China einsetzen dürfe.
Ein weiterer Grund, der gegen die staatlichen Fördermaßnahmen sprechen könnte, sei das Image, dass Tesla erst durch staatliche Investitionen (in den USA) groß geworden sei, wie das Handelsblatt spekuliert. Auf diesen Vorwurf reagiere Musk laut dem Handelsblatt sehr empfindlich. Vielleicht wolle er diesen Vorwurf deswegen bei seiner Akku-Fabrik in Grünheide von vornherein vermeiden.
Golem wiederum berichtet unter Berufung auf die Financial Times, dass Tesla eine Verzögerung bei der Einführung der neuen Akku-Technik vermeiden wolle. Denn die Förderung würde dazu führen, dass die dadurch geförderte Akku-Technik tatsächlich in der geförderten Fabrik in Grünheide erstmals eingesetzt werden müsse. Doch da noch gar nicht klar ist, wann die Gigafactory in Grünheide mit der Produktion beginnen darf und Tesla seine neue Akku-Technik bereits vorher in seinen anderen Fabriken einsetzen wolle, müsse das Unternehmen auf die Fördergelder verzichten.
Die oben genannten Gründe sind alles Spekulation, Tesla hat sich selbst nicht dazu geäußert, weshalb es auf die Fördergelder für seine Akku-Fabrik verzichten will.
Update Ende, Beginn der ursprünglichen Meldung vom 26.11.2021
Tesla verzichtet auf knapp über eine Milliarde Euro deutscher Steuergelder. So viel staatliche Förderung könnte Tesla nämlich eigentlich für den Bau seiner Akku-Fabrik im brandenburgischen Grünheide bekommen, wie im September 2021 bekannt wurde. Doch Tesla verzichtet auf diese bereits genehmigten Fördergelder, wie jetzt Süddeutsche Zeitung und das Handelsblatt berichten. Beide Medien berufen sich auf Aussagen des Bundeswirtschaftsministeriums und von Tesla auf eine entsprechende Anfrage der Deutschen Presse Agentur.
Demnach habe der US-Elektro-Autobauer-Pionier das Wirtschaftsministerium Brandenburg darüber informiert, dass Tesla nicht weiter eine Teilnahme an dem zweiten europäischen Großvorhaben zur Batteriezellfertigung verfolgen möchte. Tesla zog deshalb den entsprechenden Förderantrag zurück. Einen Grund für diesen Rückzieher nannte Tesla nicht.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Tesla hält weiter an dem Bau einer Batterie-Fabrik in Grünheide fest. Die Batterie-Fertigung und das Batterien-Recycling wären dann neben der Produktion des Tesla Model Y der zweite Aufgabenbereich der Tesla-Niederlassung in Grünheide. Laut dem Tagesspiegel sollen allein in Teslas Batteriezellenfabrik rund 2000 Jobs entstehen. Die Auto-Herstellung darf Tesla bisher aber noch nicht starten, weil noch nicht die finale behördliche Genehmigung vorliegt und die von Gegnern des Fabrikbaus vorgebrachten Einwendungen noch bearbeitet werden müssen.
Die EU hatte die staatliche Förderung für die Batteriefertigung in Grünheide bereits genehmigt. Diese Gelder können nun für andere Zwecke eingeplant werden.
Für die Auto-Produktion in Grünheide erhält Tesla separat staatliche Fördergelder.
Bericht: Deutschland zahlt 1,1 Milliarden an Tesla
Tesla: Grünheide wird größte Batteriefabrik der Welt + neues Kompaktmodell
Tesla bekommt deutsche Steuergelder in Milliardenhöhe
Deutsche Tesla-Fabrik in Grünheide: Ab 2700 Euro für Ungelernte und Arbeitslose
Elon Musk twittert auf Deutsch: Dankeschön Brandenburg & Grünheide
Deutsche Tesla-Fabrik: 40.000 Jobs möglich – Sie können sich jetzt bewerben