Kein Hackerangriff

Probleme bei Steuer-Plattform "Elster" offenbar behoben

11.07.2022
Am Wochenende waren technische Schwierigkeiten auf der Seite aufgetreten, weil viele Bürger gleichzeitig wegen der neuen Grundsteuer die Seite aufgerufen haben.
Am Wochenende und am Montag war die Website www.elster.de außer Betrieb.
Am Wochenende und am Montag war die Website www.elster.de außer Betrieb.
Foto: www.elster.de

Auch am Montag wurden die Nutzer auf der Internetseite darüber informiert, dass es "aktuell zu Einschränkungen bei der Verfügbarkeit" wegen eines enormen Interesses an den Formularen zur Grundsteuerreform komme. Wartungsarbeiten an dem Portal wurden ab 13.00 Uhr nachmittags angekündigt. Danach war die Website überhaupt nicht mehr erreichbar. Später ging sie dann wieder ohne Warnhinweise online.

Das Bayerische Landesamt für Steuern, das die Website "Elster" (Abkürzung für "Elektronische Steuererklärung") für ganz Deutschland betreibt, hatte darauf hingewiesen, dass nur die starke Nutzung der Seite Grund für die Probleme sei. "Es wird mit Hochdruck an einer Lösung der technischen Schwierigkeiten gearbeitet", sagte eine Sprecherin.

Einen Hackerangriff als Ursache der Probleme schloss die Behörde aus. Grund soll vielmehr ausschließlich die Grundsteuererklärung sein, die Millionen von Immobilieneigentümern seit Anfang Juli elektronisch abgeben müssen. "Am Wochenende kam es aufgrund sehr hoher Nutzer-Nachfragen von weit über 100.000 gleichzeitigen Zugriffen für einige Nutzerinnen und Nutzer leider zu temporären Einschränkungen und Störungen", erläuterte die Sprecherin.

Die Probleme betreffen laut der Behörde ausschließlich die Seite www.elster.de und das verwandte Portal "Mein Elster", in dem sich die Nutzer persönlich einloggen können. Buchhaltungssoftware, die über eine "Elster"-Schnittstelle die Daten übermittle, sei nicht eingeschränkt.

Zeitdruck haben die Immobilieneigentümer noch nicht. Die Grundsteuererklärung muss erst bis 31. Oktober abgegeben werden. Der Präsident der Bundessteuerberaterkammer, Hartmut Schwab, forderte dennoch bereits eine Verlängerung der Abgabefrist. "Es ist nicht verwunderlich, dass die IT dieser Belastung nicht standhält", sagte er der "Welt". Voraussichtlich werde es so weitergehen. "Die Zugriffe werden ja nicht weniger", sagte Schwab. Der Zeitplan der Steuerverwaltung sei von Anfang an unrealistisch gewesen. (dpa/rs/rw)

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