Die aktuelle Knappheit an GPUs und die damit verbundene schlechte Verfügbarkeit an Grafikkarten wird sich so schnell nicht ändern. Aktuell geht Nvidia davon aus, dass die GPUs den ganzen Rest des Jahres knapp bleiben, wie unserer US-Schwesterpublikation PC-WORLD berichtet. Nicht zuletzt deshalb ist auch davon auszugehen, dass die auf der “Ampere Next”-Architektur basierenden RTX-4000er-Grafikkarten von Nvidia erst im kommenden Jahr präsentiert und verfügbar sein werden.
Nvidias Finanzchefin Colette Kress erklärt in einer Mitteilung des Unternehmens an Investoren:
Die Gesamtnachfrage ist nach wie vor sehr stark und übersteigt das Angebot, während die Lagerbestände unserer Vertriebskanäle nach wie vor recht knapp sind.
Und Kress fügt hinzu:
Wir erwarten, dass die Nachfrage weiterhin das Angebot für einen Großteil dieses Jahres übersteigen wird. Wir glauben, dass das Angebot ausreicht, um das sequenzielle Wachstum über Q1 hinaus zu unterstützen.
Oder einfacher ausgedrückt: Die hohe Nachfrage führt dazu, dass nicht jeder, der eine neue Grafikkarte kaufen will, auch eine erhält. Dementsprechend steigen deshalb auch die Preise in aberwitzige Höhen. Die genauen Gründe für diese Entwicklung haben wir auch in diesem Beitrag schon beleuchtet: 6 Gründe, warum Grafikkarten aktuell knapp sind
Nvidia dominiert den GPU-Markt im Gaming-Segment, was auch die Steam-Statistiken zeigen. Wenn Nvidia also schon Probleme hat, die Nachfrage zu befriedigen, ist es eher unwahrscheinlich, dass AMDs konkurrierende Radeon-Karten den Rückstand aufholen können.
Kleiner Lichtblick im Nvidia-Statement
Dem letzten Satz der Aussage von Kress lässt sich aber auch ein positives Signal abgewinnen. Wenn Nvidia tatsächlich in der Lage ist, “sequentielles Wachstum” nach dem ersten Quartal 2021 “zu unterstützen”, bedeutet das wahrscheinlich, dass das Unternehmen mehr GPUs als bisher ausliefern kann. Das könnte die Lage etwas entspannen. Allerdings beginnt die gesamte Aussage von Kress mit den Worten “Wir glauben”, sodass Nvidia wohl noch nicht ganz sicher ist, ob es in der nächsten Zeit wirklich mehr GPUs als bisher ausliefern kann.
Wer keine neue Grafikkarte zu fairen Preisen ergattern kann, der sollte sich auch auf dem Gebrauchtmarkt mal umschauen. Welche Modelle sich lohnen, beleuchten wir in diesem Beitrag inklusive Spar-Tipps.