Wie Hardwareluxx-Redakteur Andreas Schilling via Twitter mitteilte, wurde ihm gegenüber von Intel offiziell folgendes bestätigt: Der Chip-Anbieter wird seine neuen Prozessoren der elften Core-Generation (Codename Rocket Lake) ab 30. März 2021 auf den Markt bringen. Schon etwas länger bekannt war das Datum der offiziellen Präsentation, die am 16. März um 17 Uhr deutscher Zeit stattfinden wird. Direkt danach sind Vorbestellungen der CPUs möglich.
Unabhängige Tests erst ab 30. März 2021
Tests der Prozessoren von Medien und Influencern dürfen zur Vorstellung aber noch nicht online gehen, dasselbe gilt auch für ausführliche Informationen zu den Spezifikationen und sogar Preise der CPUs. Interessierte Käufer müssen sich voraussichtlich bis zum 30. März um 16 Uhr mit den Benchmark-Ergebnissen von Intel begnügen – denn erst ab diesem Zeitpunkt dürfen die Testberichte online gehen.
Online-Shops listen Rocket Lake als verfügbare Lagerware
Für eine Überraschung sorgten derweil einige deutsche Online-Shops, die den eigentlich noch nicht offiziell vorgestellten Intel Core i7-11700K als Lagerware zum Verkauf anboten. Damit sind auch die Spezifikationen bekannt: Der i7-11700K verfügt über acht Kerne, 16 Threads und einen Grundtakt von 3,6 GHz. Der Boost-Takt im Single-Core beläuft sich auf 5 GHz. Die CPU beherbergt auch 20 PCI-Express-4.0-Lanes, von denen allein 16 Stück der Grafikkarte zur Verfügung stehen und die restlichen für die Kommunikation mit PCI-Express-SSDs eingeplant sind. Die TPD beläuft sich auf 125 Watt. All das erhalten Kunden zu einem Preis von 469 Euro.
Intel Core i7-11700K wurde bereits ausgeliefert
Für eine noch größere Überraschung sorgte jedoch Mindfactory, die die CPUs auch an die zahlende Kundschaft verschickte – und zwar ganze 120 Stück, womit es sich auch um den kompletten Bestand handelte, den der Shop auf Lager hatte. Mittlerweile hat der Shop sogar Nachschub erhalten und bietet maximal drei CPUs pro Verkäufer an. In den Foren von Hardwareluxx und Computerbase tummeln sich deshalb auch schon erste Testergebnisse von Nutzern. Die fallen etwas ernüchternd aus: So ist der direkte Konkurrent in Form des AMD Ryzen 7 5800X (aktuell rund 446 Euro) im CPU-Benchmark Cinebench R20 in Sachen Single Core immer noch knapp 4 Prozent, im Multi Core fast 5 Prozent flotter. Im neueren Cinebench R23 kann der Intel-Prozessor im Single-Core-Test zwar knapp gewinnen, dafür fällt er im Multi-Core-Szenario wieder hinter den AMD-Konkurrenten mit etwa 6 Prozent Abstand.
Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zu dem, was Intel bereits gegen Ende 2020 versprochen hat. Die Rede war von großen Sprüngen nicht nur bei der Single-Core-Leistung, sondern auch Gamer sollen von einer höheren Performance profitieren: So soll das kommende Flaggschiff Intel Core i9-11900K in ausgewählten Spielen zwischen zwei und acht Prozent flotter sein als der hochgelobte AMD Ryzen 9 5900X (wir berichteten).
©Intel
Doch grundsätzlich raten wir dazu, die bisher veröffentlichten Ergebnisse nicht für bare Münze zu nehmen. Auch wenn es sich um die finalen CPUs handelt, dürfte das Bios der eingesetzten Mainboards nicht auf Rocket Lake hin optimiert sein, was für deutliche Performance-Schübe sorgen könnte.
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Eine Frage der Verfügbarkeit
Zum aktuellen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass die neuen Intel-CPUs innerhalb kürzester Zeit restlos ausverkauft sein werden. Allerdings kommt es hier auch stark auf die tatsächliche Leistung und die Preise an. Es könnte also sein, dass sich die Vorbestellungen am 16. März noch im Rahmen halten, da noch keine echten Performance-Werte von den Medien verfügbar sein werden. Es könnte aber auch sein, dass die anhaltende Hardware-Knappheit die Verkäufe massiv ankurbelt, da Scalper so wieder Profit rausschlagen könnten. Dies würden sie erreichen, indem sie jede Menge CPUs mit Hilfe von Bots und anderen Methoden aufkaufen und sie dann zu teureren Preisen wieder verkaufen, da es dann an der Verfügbarkeit mangelt.