Erst im Mai 2020 hatte BMW ein großes Software-Update an seine kompatiblen Fahrzeuge ausgespielt. Jetzt kündigte der bayerische Automobilhersteller ein weiteres umfassendes Software-Update an. Ab dem dritten Quartal 2020 erhalten over-the-air die bereits ausgelieferten BMW-Modelle mit BMW Operating System 7 und Remote Software Upgrade das laut BMW bislang umfangreichstes Software Upgrade. Alle Fahrzeuge mit dem Operating System 7, die ab Juli 2020 produziert werden, haben die Neuerungen bereits ab Werk ab Werk an Bord. Die Neuerungen umfassen ein verbessertes BMW Maps, bei dem die Zieleingabe dann einfacher erfolgen soll. Die cloud-basierte Routenberechnung soll eine signifikante Performance-Verbesserung bringen und die Navigation schneller machen. BMW Maps bietet damit auch zusätzlich Kontextinformationen zu den Points-of-Interests, wie bspw. Ratings, Geschäftsöffnungszeiten und Bilder. Connected Parking soll zudem mit ergänzenden Diensten bei der Parkplatzsuche helfen. Die On-Street Parking Information zeigt dem Fahrer nicht nur Parkplätze an, sondern errechnet unter anderem aus den verfügbaren Flottendaten auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Parkplatz frei ist. Dabei berücksichtigt der Dienst nun auch die Größe des Fahrzeugmodells beim Abgleich mit der Parkplatzsituation vor Ort. Gerade bei den viel Raum beanspruchenden BMW-SUVs ein wichtiger Aspekt. Das neue BMW eDrive Zone soll Plug-in-Hybriden automatisch nur mit Strom fahren lassen. In entsprechende eDrive Zonen. Mittels Geofencing schaltet das Fahrzeug beim Einfahren in Umweltzonen automatisch in den reinelektrischen Fahrmodus. Derzeit sollen mehr als 80 europäische Städte eDrive Zones besitzen. Mit dem BMW Digital Key wird das iPhone zum voll digitalen Fahrzeugschlüssel. Der Fahrer muss dann keinen klassischen Autoschlüssel mehr mit sich führen. Mehr dazu lesen Sie in dieser Meldung: BMW macht iPhone zum digitalen Autoschlüssel.
Ebenfalls neu ist die Integration von Wireless Android Auto für die kabellose Anbindung von Android-Smartphones.
Der BMW Intelligent Personal Assistant erhält ein neues Design und wird um weitere Funktionen erweitert. So kann er nun zwischen Ansprache des Fahrers und des Beifahrers unterscheiden. Mit dem Remote Software Upgrade können Kunden sich nachträglich Funktionen in ihrem BMW freischalten lassen, sofern die dafür erforderliche Hardware verbaut ist. Beispiele hierfür sind Fernlichtassistent, das Fahrerassistenzsystem Active Cruise Control (ACC) mit Stop & Go-Funktion, der BMW Driver Recorder, BMW IconicSounds Sport und Adaptives M Fahrwerk. Kunden sollen bald im Vorfeld die Möglichkeit bekommen, die freizuschaltenden Produkte für einen Testzeitraum von einem Monat auszuprobieren, um im Anschluss den jeweiligen Dienst für ein oder drei Jahre buchen zu können.
Damit die nachträgliche Freischaltung von Funktionen möglich ist, muss natürlich die dafür erforderliche Hardware bereits ab Werk verbaut sein. Damit stellt sich aber die Frage, ob BMW in Zukunft nur noch Autos mit Hardware-seitiger Vollausstattung bauen wird? BMW antwortete auf unsere diesbezügliche Frage ausweichend: “Manche Dienste benötigen eine Hardware-Ausstattung, um sie im Nachhinein freizuschalten, andere basieren ausschließlich auf Software. Welche Hardware-Umfänge (Stichwort Vollausstattung) langfristig in den Fahrzeugen verbaut wird, um diese dann nachträglich freizuschalten, können wir zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht bestätigen.”
BMW macht’s wie Tesla: Neue Funktionen via Software-Upgrade für 500.000 Autos