Apple Glass

AR-Brille soll schon bald kommen

20.05.2020
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Ob sich der Leaker Jon Proisser diesmal ein Stück zu weit aus dem Fenster gelehnt hat? Seine Prognose ist gewagt.

Apple soll nicht mehr lange brauchen, bis es seine AR-Brille marktreif hat, berichtet der Leaker Job Prosser in seinem jüngsten Beitrag. Die Apple Glass hätte Tim Cook demnach gerne im September als "one more thing" am Ende der Keynote zur Vorstellung neuer iPhones gezeigt, die Pläne habe Apple aus bekannten Gründen aber überarbeiten müssen – eine Veranstaltung vor Publikum im September ist unwahrscheinlich. Stattdessen wolle Apple die Brille auf einer Veranstaltung im Frühjahr 2021 zeigen, die Hoffnung besteht, dass zu jeder Zeit auch wieder Publikum in das Steve Jobs Theater eingelassen werden kann. Bis zum Marktstart könne es dann aber noch dauern, dieser werde später im Jahr passieren oder erst 2022.

An Apple a day keeps the oculist away
An Apple a day keeps the oculist away
Foto: supawat bursuk - shutterstock

Dafür nennt Prosser auch schon mutig einen Preis: 499 US-Dollar soll die Brille mit ungeschliffenen Gläsern kosten, Fehlsichtige müssen je nach notwendiger Korrektur deutlich mehr bezahlen – doch scheint es immerhin möglich zu sein, die Brille auch mit Korrekturlinsen zu erhalten.

Displays seien in beiden Gläsern verbaut, steuern kann man sie mit Gesten. Die Rechenpower sitze vor allem im iPhone, wie die Apple Watch der ersten Generation funktioniere die Brille ohne gekoppeltes Telefon nicht oder nur sehr eingeschränkt. Prosser berichtet zudem von einem Prototypen, in dem ein Lidar eingebaut ist, wie ihn Apple etwa schon in das iPad Pro 2020 integriert hat, um den Raum besser vermessen zu können. Ihre Energie beziehe die Apple-Brille über eine drahtlose Lademöglichkeit.

Schon vor der Apple Glass soll es aber ein eher traditionelles AR/VR-Headset geben, das ein wenig der Oculus Rift ähnele, behauptet Prosser weiter.

Die Geschichte klingt plausibel, Apple betont seit Jahren immer wieder, wie wichtig AR sei. Nicht wenige Auguren rechnen damit, das eine Apple-AR-Brille tatsächlich das "nächste große Ding" für das Unternehmen sein könnte. Prosser ist in den letzten Monaten zudem immer wieder durch richtige Prognosen aufgefallen, seine Quellen hat der Youtuber offenbar direkt im Unternehmen. Dennoch ist die Prognose sehr gewagt, vor allem der Preis dürfte nicht schon mehr als ein Jahr vor Markteinführung bekannt sein. Bei der ersten Präsentation der Apple Watch – als "one more thing" – hatte Apple immerhin den Startpreis genannt, diesen ein halbes Jahr später bestätigt und dann erst die Preise für weitere Modelle und Armbänder bekannt gegeben. (Macwelt)