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ARCHIV9. Oktober 2018

NFC-Payment: Kontaktloses Bezahlen findet in Deutschland hohe Akzeptanz

Piotr Adamowicz / Bigstock

Einfach die Karte ans Lesegerät hinhalten und schon erfolgt die Zahlung: Die NFC-Technologie wird in Deutschland besser akzeptiert als viele andere bargeldlose Bezahlverfahren. Das ergab eine Studie des Allensbach-Instituts. Demnach sind übrigens nicht nur die jungen und besonders technikaffinen Zielgruppen bereit, per kontaktloser NFC-Technik zu bezahlen, sondern auch ältere Semester. Und die Entwicklung steht erst am Anfang, weil sich zunehmend im Zusammenhang mit Mobile Payment entsprechende Lösungen etablieren.

Technologischer Fortschritt ist keine Frage des Alters. Aktuelle Zahlen belegen, dass auch die deutschen Verbraucher jenseits der 60 Gefallen am Bezahlen per NFC finden: 45 Prozent der Inhaber einer Girocard in dieser Altersgruppe erachten die kontaktlose Bezahlung als praktisch oder sogar sehr praktisch. Über alle Altersgrenzen hinweg schätzen es sechs von zehn Besitzer einer Girocard. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, das im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme im Juni dieses Jahres 1.192 Personen ab 16 Jahren befragte – also noch vor Einführung der entsprechenden NFC-Smartphone-Lösungen von Google und den Sparkassen.

Eine zukunftsweisende Entwicklung, die u.a. auf die intuitive Handhabung zurückzuführen ist. Für das positive Ergebnis sorgt auch die schnelle Verbreitung dieser Innovation: Schließlich hat sich der Kreis derjenigen, die über eine Girocard mit Kontaktlos-Funktion verfügen, im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt – und wahrscheinlich hat das Vorhandensein einer solchen Möglichkeit auch dazu beigetragen, dass sich die Kunden mit der Technik und ihren Möglichkeiten beschäftigen.

Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

Kontaktlos weckt Innovationsbereitschaft

Das berührungslose oder kontaktlose Bezahlen ist hierzulande über alle Altersgrenzen hinweg beliebt: Insgesamt finden es 60 Prozent der Girocard-Inhaber praktisch oder sehr praktisch, mit der Karte kontaktlos zu bezahlen. Besonders offen zeigen sich die 16- bis 29-Jährigen (77 Prozent), die mit der digitalen Welt aufgewachsen sind und ohnehin als technikaffiner und bargeldlosen Zahlungsverfahren gegenüber aufgeschlossener gelten. Gründe für die hohe Resonanz auf die neue Bezahlform könnten der noch schnellere und komfortablere Vorgang an der Kasse sowie die intuitive Handhabung sein. Insbesondere bei der Zahlung mit Girocard kontaktlos bis 25 Euro, die in der Regel ohne eine weitere PIN-Eingabe erfolgt, kommen diese Vorteile zum Tragen.

Doch die Präsenz der neuen Technologie zeigt sich nicht nur in den Geldbörsen, sondern auch an den Ladenkassen: Laut Statistik der Deutschen Kreditwirtschaft sind mit 550.000 Terminals bereits rund zwei Drittel aller aktiven Girocard-Terminals hierfür umgerüstet. Das schnelle Tempo, mit dem sich die kontaktlose Bezahlung hierzulande verbreitet, spiegelt auch die repräsentative Allensbach-Umfrage wider: Der Kreis derjenigen, die über eine Girocard mit NFC-Funktion verfügen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 13 auf 29 Prozent mehr als verdoppelt – ohne Berücksichtigung der Befragten, die zwar eine solche Karte besitzen, dies aber gar nicht wissen. Auch der Anteil der Befragten, die die Funktion schon genutzt haben oder sich eine Nutzung vorstellen können, ist gewachsen: Von 48 Prozent im Jahr 2017 auf aktuell 58 Prozent.

NFC-Kartenzahlung auch in traditionellen Bargelddomänen erwünscht

Aber auch wenn die neue Technologie bei den Bürgern hierzulande auf großes Interesse stößt, gibt es weiterhin Bereiche, in denen bisher häufig nur Barzahlung möglich ist, wie etwa in Metzgereien oder auf dem Wochenmarkt. Knapp die Hälfte der Befragten würde es begrüßen, ihre Girocard auch bei diesen Gelegenheiten nutzen zu können (46 Prozent). Die unter 30-Jährigen zeigen sich überdurchschnittlich interessiert an den Kontaktlos-Verfahren: 60 Prozent fänden es praktisch oder sehr praktisch, wenn sie beispielsweise beim Bäcker oder Metzger, auf dem Markt, im Blumenladen, beim Arzt oder bei Lieferdiensten bargeldlos bezahlen könnten. Die ältere Generation ist hier hingegen noch zurückhaltender (33 Prozent) und eher dem Bargeld zugewandt.

Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

Auch an unbedienten Endgeräten (SB-Terminals, Automaten) geben die „Digital Natives“ den Trend vor: Rund drei Viertel der 16- bis 29-Jährigen erachten die Bezahlung mit der Girocard z.B. an Snack-, Getränke-, oder Fahrkartenautomaten als praktisch oder sehr praktisch (74 Prozent). Eine Ansicht, die auch gesamtgesellschaftlich eine Mehrheit der Befragten unterstützt (59 Prozent)

NFC-Chips als Basis für die Weiterentwicklung des Bezahlen

Der Markt reagiert auf die Wünsche von Jung und Alt mit der Entwicklung innovativer Bezahl- und Terminalkonzepte. Mobile Payment etwa ist seit Sommer dieses Jahres auf Basis der Kontaktlos-Technologie möglich. Ein weiteres Beispiel sind Terminals ohne PIN-Pad, die die Deutsche Kreditwirtschaft im aktuellen gleichnamigen Pilotprojekt erprobt. Die verschlankten Terminals ohne PIN-Pad und ohne Kartenschlitz machen es einfacher, die bargeldlose Bezahlung beispielsweise an Automaten anzubieten. Sie lassen sich in einige Modelle einfacher einbauen oder nachrüsten und sind dadurch günstiger in der Anschaffung. In den Geldbörsen der Republik etabliert sich jedenfalls die Kontaktlos-Technologie zunehmend über alle Altersstufen hinweg. Damit die Einsatzmöglichkeiten in der Praxis weiter zunehmen, steht die Initiative Deutsche Zahlungssysteme stets in engem Austausch mit ihren Mitgliedern, der Politik und dem Handel.

Ein kostenloses Management-Summary der Allensbach-Studie steht zum kostenlosen Download bereit. tw

 

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