Facebook hat am Mittwoch nach Börsenschluss in den USA die Übernahme des populären Messengers WhatsApp bekannt gegeben . Die Übernahme lässt sich Facebook etwa 4 Milliarden US-Dollar in bar und 12 Milliarden US-Dollar in Facebook-Aktien kosten. Zu den insgesamt 16 Milliarden US-Dollar (etwa 12 Milliarden Euro) kommen nochmal drei Milliarden US-Dollar, die über die nächsten vier Jahre in Form von Facebook-Aktien an die WhatsApp-Gründer und -Mitarbeiter ausgezahlt werden sollen.
450 Millionen WhatsApp-Nutzer weltweit
Im Bereich Messenger war Facebook mit dem Facebook Messenger bislang eher glücklos. Im Herbst 2013 hatte Snapchat ein Übernahmeangebot in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar von Facebook abgelehnt. Stattdessen hat sich Facebook-Gründer und -Chef Mark Zuckerberg nun den Messenger-Giganten WhatsApp geschnappt. Dieser kann immerhin über 450 Millionen monatlich aktive Nutzer vorweisen, von denen 70 Prozent die WhatsApp-App täglich nutzen. Alle WhatsApp-Nutzer tauschen miteinander täglich nicht nur Milliarden von Botschaften aus, sondern auch über 400 Millionen Fotos. Täglich. Laut Angaben von WhatsApp erhöht sich außerdem die Zahl der WhatsApp-Nutzer täglich um eine 1 Million Nutzer.
Diese Zahlen dürften aus Sicht von Facebook den auf dem ersten Blick vielleicht hoch erscheinenden Kaufpreis rechtfertigen. Facebooks erklärtes Ziel ist es, möglichst viele mobile Nutzer zu gewinnen, nicht zuletzt, um am boomenden mobilen Werbemarkt kräftig mitzuverdienen. Mit der Übernahme schafft sich Facebook aber auch einen Konkurrenten vom Hals, denn in vielen Ländern erfreut sich WhatsApp auf mobilen Geräten einer höheren Beliebtheit als Facebook.
“WhatsApp ist auf dem Weg, über eine Milliarde Menschen zu verbinden. Ein Dienst, der einen solchen Meilenstein erreicht, hat einen unglaublichen Wert”, kommentiert Mark Zuckerberg die Übernahme. WhatsApp-Gründer Jan Koum kenne er bereits seit Jahren und er freue sich darauf, mit Koum und dessen Team zusammenzuarbeiten, um die Welt offener und vernetzter zu machen.
WhatsApp will seinen Kernprinzipien treu bleiben
Die Geschichte von WhatsApp erreicht mit der Übernahme durch Facebook einen neuen Höhepunkt. In nur fünf Jahren ist der Dienst von einem Startup zu einem enorm wertvollen Unternehmen geworden. In einem Blog-Eintrag zur Facebook-Übernahme betont WhatsApp, dass der Dienst weiterhin autonom und unabhängig geführt werde.
Auch künftig werde WhatsApp weiterhin für alle Smartphones in der ganzen Welt angeboten und es werde auch künftig keine Werbung die Gespräche der Nutzer unterbrechen. “Es hätte keine Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen gegeben, wenn wir eines der Kernprinzipien aufgeben hätten müssen, die unser Unternehmen, unsere Vision und unser Produkt definieren”, verspricht WhatsApp.
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