Amazon-Gründer und -Chef Jeff Bezos hat überraschend den Kauf der im Jahre 1877 gegründeten US-Tageszeitung The Washington Post angekündigt. Jeff Bezos erwirbt für rund 250 Millionen US-Dollar (etwa 188 Millionen Euro) in bar als Privatperson das Traditionsblatt, so dass der Kauf in keinem Zusammenhang mit Amazon steht.
Gegenüber den Mitarbeitern der Zeitung kündigte er außerdem in einem offenen Brief an, dass er sich aus dem Tagesgeschäft des Blattes heraus halten wolle. “Ich lebe glücklich in ‘dem anderen Washington’, wo ich ein Job habe, den ich liebe”, schreibt Bezos in Anspielung darauf, dass sich die Firmenzentrale von Amazon in Seattle im Bundesstaat Washington befindet. The Washington Post erscheint in der US-Hauptstadt Washington D.C. an der Ostküste.
In seinem Brief fordert Bezos die Mitarbeiter der Zeitung dazu auf, die Mission der Zeitung fortzuführen und jeder Nachricht zu folgen, egal wohin sie führe. Bezos deutet aber auch an, dass in den kommenden Monaten und Jahren Änderungen beim Blatt geben wird, ohne dies bereits jetzt konkreter auszuführen. Die Änderungen seien notwendig und wären auch ohne den neuen Besitzer geschehen, so Bezos und fügte hinzu, dass der bevorstehende Weg nicht einfach sein werde.
Katharine Weymouth, Verlegerin und Chefin von The Washington Post, wird ihren Posten auch in Zukunft behalten. Auch sie veröffentlichte einen offenen Brief , der sich an die Leser der Zeitung richtet. “Das ist ein Tag, von dem ich und meine Familie niemals erwartet haben, dass er kommen wird. Die Washington Post Company verkauft die Zeitung, die sie über 80 Jahrzehnte besessen und aufgezogen hat”, schreibt Weymouth. Der Verkauf der Zeitung an Jeff Bezos biete eine einzigartige und außergewöhnliche Gelegenheit sowohl für die Zeitung als auch für die Leser, denn mit dem Amazon-Gründer habe man einen Käufer gefunden, der die Tradition des Blattes fortführen wolle.