Update 25.10.2018: Ab sofort können Sie die Philips-Hue-Bridge nicht nur durch Amazon Echo Plus (1. und 2. Gen.), sondern auch durch Echo Show 2. Gen ersetzen. Denn Amazon hat auch in den Show der zweiten Generation eine Zigbee-Bridge integriert. Update Ende.
Mit dem Philips Hue White und Color Ambiance E27 LED-Lampen-Starterset inklusive Bridge bringen Sie für knapp über 160 Euro stimmungsvolles und zu verschiedenen Anlässen passendes Licht in Ihre Wohnung oder in Ihr Haus. Für GU10 Lampenfassungen gibt es ein separates Starterset. Und für E14-Sockel stehen seit April 2017 ebenfalls passende Hue-Leuchten zur Verfügung.
Falls Sie ohnehin nur weißes Licht verwenden wollen, können Sie auch zum preiswerteren Philips Hue White E27 LED-Lampen- Starterset inklusive Bridge greifen. Wobei „preiswert“ relativ ist: Die Welt von Philips Hue ist nie günstig; wenn Sie Ihr Starterset um weitere Leuchten ergänzen wollen, wird das immer teuer. Eine einzige zusätzliche Farbleuchte kostet rund 47 Euro und ein zusätzlicher Lightstrip fast 63 Euro. Hue ist also definitiv kein Schnäppchenangebot für das Smart Home.
Sie können auch noch eine Fernbedienung alias Wireless Dimming Schalter dazukaufen (dieser ist nicht im Starterkit enthalten), falls Sie zur Bedienung der Leuchten nicht ausschließlich auf Smartphone oder Tablet setzen wollen. Falls Sie sich das unten erwähnte Dimming Kit gekauft haben, besitzen Sie bereits eine solche Fernbedienung, die Sie auch für die Leuchten aus dem Starterset verwenden können.
Lieferumfang und Zubehör
Das oben erwähnte Philips Hue White und Color Ambiance E27 LED-Lampen-Starterset besteht aus einer Hue-Bridge – das Gateway von Philips Hue, das Sie mit Ihrem Router verbinden – und drei farbigen Leuchten, die natürlich auch weißes Licht abgeben können. Jede Hue-Leuchte besitzt mehrere rote, grüne und blaue LED-Chips, die gemeinsam weißes Licht oder eine beliebige Farbmischung erzeugen. Sie können alle Hue-Leuchten dimmen.
Die Bridge wird per LAN-Kabel mit dem Router verbunden und die drei Hue-Leuchten kommunizieren über Zigbee Light Link mit der Hue-Bridge. Die Hue-Leuchten kommunizieren übrigens nicht nur mit der Bridge via Zigbee-Funkstandard, sondern auch untereinander. Jede Hue-Leuchte arbeitet also auch als Repeater.
Amazon Echo Plus statt Hue-Bridge: Vorteile und Nachteile
Falls Sie von Amazon ein Echo Plus kaufen oder einen Echo Show der zweiten Generation kaufen, können Sie auf die Hue-Bridge verzichten und sparen sich somit ein weiteres potenziell störanfälliges und Strom verbrauchendes Gerät im smarten Heim. Da Amazon in Echo Plus (1. und 2. Generation) und in Echo Show (nur 2. Generation) eine Zigbee-Bridge verbaut, die Zigbee Light Link unterstützt. In diesem Fall koppeln Sie die einzelnen Hue-Leuchten direkt mit Echo Plus. Wir haben das getestet.
Doch aufgepasst: Echo Plus/Show anstelle der Hue-Bridge bringt nicht nur Vorteile. Denn anders als die Hue Bridge unterstützt Echo Plus nicht Apple Homekit. Sie können die Hue-Leuchten also nach dem Umstieg von der Hue-Bridge auf Echo Plus nicht mehr via Siri-Sprachbefehle oder über die Home-App von Apple oder über andere Homekit-Apps wie die Eve-App von Elgato steuern. Die gesamte Hue-Kompatibilität von Hue steckt nämlich in der Hue-Bridge, die einzelnen Hue-Leuchten dagegen können sich nicht mit Apple Homekit verbinden. Die Kommunikation zwischen den Hue-Leuchten und Apple Homekit läuft also folgendermaßen ab: Hue-Leuchte>Zigbee Light Link>Hue-Bridge>WLAN>Apple-Homekit-Basis (AppleTV oder iPad)>iPhone mit Siri oder Home-App. Entfernt man die Hue-Bridge, bricht die Verbindung zwischen Hue-Leuchten und Apple Homekit ab.
Ein weiterer Nachteil: Sie bekommen über Echo Plus bestensfalls nur einen Teil der Firmware-Updates für die Hue-Leuchten. Denn zumindest umfangreichere Hue-Updates wie Hue Entertainment gibt es nur über die Hue-Bridge.
Übrigens: Wenn Sie die Hue-Leuchten ohne Bridge und ohne Echo Plus einschalten, dann leuchten sie weiß mit voller Helligkeit.
Die Integration macht‘s
Spannend wird Philips Hue besonders im Zusammenspiel mit Amazon Echo/Alexa oder Apple Homekit sowie Google Home. Dann können Sie nämlich per Sprachbefehl Leuchten ein- und ausschalten und die Lichtfarbe ändern.
Philips Hue, Osram Lightify, Elgato Avea, Ikea Tradfri: Das beste smarte Licht Außerdem können Sie Philips Hue in andere Homekit-Lösungen, beispielsweise von Elgato, integrieren. Auch Bosch Smart Home setzt auf Philips Hue als Lichtlösung, ebenso wie Eon Plus, der neue Stromtarif mit Smart-Home-Komponenten. Die Hue-Bridge dient dann als Vermittler zwischen dem Mesh-Netzwerk der Hue-Leuchten und anderen Internetdiensten inklusive der Protokolle von Alexa, Homekit, Bosch & Co. Tipp: Falls Sie erst einmal in Philips Hue hineinschnuppern wollen, geht das mit dem Philips Hue Wireless Dimming Kit für knapp 36 Euro, dem auch eine Fernbedienung beiliegt. Die einzelne Leuchte aus diesem Dimmer Kit sowie der Dimmer lassen sich mit der Bridge koppeln, Sie können also das Dimmer Kit durch den Kauf des Startersets mit Bridge erweitern (siehe weiter unten). Wir stellen das Dimming Kit hier ausführlich vor.
Inbetriebnahme
Die Installation der Bridge und der drei Leuchten ist denkbar einfach. Sie schrauben zunächst die drei Leuchten in drei freie E27-Fassungen und schalten die Lampen ein. Dann verbinden Sie die Bridge mit Strom und dem WLAN-Router. Laden Sie sich dann die Philips Hue-App für iOS oder Android herunter und folgen den Anweisungen der App, die Sie Schritt für Schritt durch die Installation führt. Dabei können Sie die Hue-Leuchten beliebig in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus in verschiedenen Räumen verteilen. Denn mit Hue können Sie problemlos das Licht im ganzen Haus steuern und sind nicht auf bestimmte Räume beschränkt. Immer vorausgesetzt, es befinden sich Hue-Leuchten in allen Zimmern.
Eine Hue-Leuchte hat eine Helligkeit von 806 Lumen, wenn sie voll aufgedreht ist. Die Leistungsaufnahme einer Leuchte liegt voll aufgedreht bei 10 Watt. Die Hue Bridge braucht im Betrieb 1,6 Watt.
Hue-App als zentrales Steuermittel
Sobald die Installation abgeschlossen ist, ist die Hue-App Ihr zentrales Bedieninstrument für die smarte Beleuchtung (außer Sie benutzen die erwähnte Fernbedienung/den Dimmer). Aus der Hue-App heraus weisen Sie jeder Leuchte die gewünschte Farbe zu. Diese Einstellung können Sie jederzeit wieder ändern. Außerdem regeln Sie die Helligkeit und schalten die Leuchten ein und aus.
Denken Sie aber daran: Wenn Sie eine Leuchte nur über die App (oder über den Dimmer) ausschalten, den eigentlichen Wandschalter für eine Lampe aber auf „an“ lassen, dann fließt immer noch minimal Strom. Wollen Sie den Stromfluss wirklich zu 100 Prozent beenden, dann müssen Sie den Wandschalter beziehungsweise den mechanischen Schalter der jeweiligen Lampe betätigen.
Auch die Szenenauswahl erfolgt über die App. Sie können also zum Beispiel ein Licht auswählen, das entspannend wirken soll oder eines, dass sich besonders gut zum Lesen eignet. Ebenso können Sie diverse Routinen festlegen, mit denen die Hue-Bridge zum Beispiel zum Aufwachen alle Lichter einschaltet oder beim Einschlafen alle Lichter langsam ausgehen lässt. Damit können Sie auch ein bewohntes Haus vortäuschen, obwohl Sie überhaupt nicht zu Hause sind. Das soll Einbrecher abschrecken.
Für einige standortabhängige Funktionen benötigen Sie einen Hue-Account, die meisten Funktionen wie das zeitabhängige Ein- und Ausschalten der Leuchten stehen aber auch ohne Hue-Konto zur Verfügung.
Updates nötig
Von Zeit zu Zeit veröffentlicht Philips Firmware-Updates für die Hue-Bridge. Wenn Sie diese aufspielen, sollten alle Hue-Leuchten eingeschaltet sein. Das Starten des Updates erfolgt ebenfalls über die Hue-App. Übrigens: Ein aktuelles und relativ spannendes Update ist Hue Entertainment.
Apps von Drittanbietern
Neben der von Philips zur Verfügung gestellten App gibt es noch viele weitere Apps von Drittanbietern für Philips Hue. Die besten Apps für Philips Hue stellen wir hier vor.
Hue-Dimmer und Hue-Leuchte nachträglich hinzufügen
Die nachträgliche Integration eines bereits vorhandenen Dimmers und einer einzelnen weißen Hue-Leuchte aus dem oben erwähnten Dimmerset klappte im Test ohne Probleme. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Hue-App.
Beim Dimmer mussten wir zuvor nur den Setupschalter an der Rückseite mit einer dünnen, spitzen Nadel drücken. Sowohl Leuchte als auch Dimmer werden dann in der Hue-App per „+“-Taste der Hue-App hinzugefügt. Wir müssen die Leuchte nur noch dem gewünschten Raum zuweisen.
In unserem Fall können wir mit dem Dimmer nun also beide Leuchten im Esszimmer gemeinsam dimmen. Das muss man in der App aber ausdrücklich so festlegen.
Theoretisch könnten wir mit dem Dimmer nämlich auch alle Leuchten in zwei getrennten Zimmern auf einmal dimmen. Das dürfte aber nicht immer gewünscht sein. Deshalb können Sie genau festlegen, welche Leuchten in welchen Zimmern der Dimmer regeln soll. Aufgepasst: Wenn Sie den Dimmer aus dem Stand-Alone-Dimmerset nachträglich mit der Bridge verbinden, dann lässt er sich künftig ohne Bridge nicht mehr benutzen. Die direkte Koppelung zwischen Dimmer und Leuchte ohne Umweg über die Bridge geht also verloren.
Apple Homekit und Philips Hue
Praktisch ist die Verbindung von Philips Hue mit Apple Homekit, weil Sie dann über Sprachbefehle an Siri jede einzelne Leuchte von Philips Hue steuern können. Sie sagen also beispielsweise: “Schalte das Licht im Wohnzimmer ein“. Und schon geht im Wohnzimmer das Licht an. Genauso schalten Sie das Licht auch per Sprachbefehl wieder aus. Auch Farbänderungen sind per Siri möglich.
Sie können aber nicht nur einzelne Leuchten, sondern alle Leuchten eines Raumes auf einmal über Siri ein- und ausschalten.
Ebenso ist per Sprachbefehl die Auswahl von Szenen möglich. Die Apple Home-App zeigt alle Hue-Leuchten ebenfalls an. Sie sehen in Apple Home sofort, welche Leuchten eingeschaltet sind und wie hell sie leuchten.
Wichtig: Die gesamte Homekit-Kompatibilität liegt in der Bridge! Ohne Hue-Bridge sind die einzelnen Hue-Leuchten nicht kompatibel zu Apple Homekit. Das hat Folgen, wenn Sie die Hue Bridge durch Amazon Echo Plus ersetzen.
Elgato Eve und Philips Hue
Falls Sie die Elgato-Eve-App installiert haben, um beispielsweise den Zwischenstecker Eve Energy oder das Thermometer, Barometer, Hygrometer Eve Degree zu steuern, so können Sie aus der Eve-App heraus auch die Hue-Leuchten schalten. Denn Eve integriert die Hue-Komponenten nach deren Inbetriebnahme automatisch in die App.
Eve Degree: Pfiffige Wetterstation für Homekit und Siri im Test
Sie können dann also von der Eve-App aus Helligkeit und Lichtfarbe jeder Hue-Leuchte verändern und die einzelnen Hue-Leuchten ein- und ausschalten. Sie sehen in der Eve-App die aktuelle Farbwahl pro Leuchte und deren Helligkeit. Und natürlich sehen Sie, welche Leuchten eingeschaltet sind und welche nicht. Dabei werden die Leuchten getrennt nach den zugewiesenen Räumen aufgelistet.
Sehr gut gefällt uns die Art und Weise, wie man in der Eve-App die Farbe einer Leuchte festlegen kann. Das geht nämlich ganz bequem per Farbpalette – ähnlich wie auch schon bei TP-Link.
Nur für die Verwaltung der Hue-Bridge, beispielsweise zum Aufspielen von Firmware-Updates, ist dann noch die Hue-App erforderlich.
Bosch Smart Home und Philips Hue
Bosch setzt bei seiner Smart-Home-Lösung auf das Beleuchtungssystem von Philips. Allerdings können Sie die Hue-Leuchten nicht direkt mit dem Bosch-Smart-Home-Controller verbinden, sondern verbinden den Bosch-Controller mit der Hue-Bridge. Sie haben dann also zwei Gateways am WLAN-Router hängen – toll ist das nicht.
Die Kommunikation zwischen Hue-Leuchten und Bosch-Smart-Home-Komponenten läuft somit folgendermaßen ab: Zum Beispiel registriert der Bewegungsmelder von Bosch eine Bewegung. Er meldet das an den Bosch Smart-Home-Controller, der den entsprechenden Alarm an die Bosch-App auf dem Smartphone des Benutzers schickt. Gleichzeitig schickt der Bosch Smart-Home-Controller ein Signal an die Hue-Bridge. Die Hue-Bridge ihrerseits aktiviert nun die Hue-Leuchten im Haus, damit diese beispielsweise angehen oder Alarmrot leuchten. Damit lässt sich dann ein Einbruchsalarm simulieren.
Alternativ kann der Bewegungsmelder, wenn er eine Bewegung registriert und es nicht mehr hell genug ist, alle Philips-Hue-Lampen in dem Raum einschalten, in dem der Bewegungsmelder installiert ist. Das wäre dann keine Alarmfunktion, sondern eine Komfortfunktion.
Eon und Philips Hue
Der Energieversorger Eon hat mit Eon Plus einen neuen Tarif vorgestellt. Dabei kann der Kunde ausgewählte Smart-Home-Komponenten im Rahmen des Tarifs mit einem monatlichen Betrag abbezahlen. Für das unterstützte Beleuchtungssystem fiel Eons Wahl auf Philips Hue.
Alexa kann Hue
Selbstverständlich ist in Amazon Echo und Echo Dot ein Alexa-Skill für Hue integriert. Wie Sie Hue konkret mit Amazon Echo Dot koppeln und welche Probleme wir dabei erlebten, beschreiben wir in diesem Artikel.
Tipp: Die zehn besten Skills für Amazon Alexa/Echo stellen wir hier vor
Sobald Sie Alexa und Hue miteinander bekannt gemacht haben, können Sie per Sprachbefehl an Alexa zumindest lichtmäßig für Abendstimmung oder Partyfeeling in der Wohnung sorgen. Beispielsweise mit den entsprechenden Hue-Szenen, die Sie über Alexa aufrufen. Falls Sie Echo Plus verwenden, können Sie sogar auf die Hue-Bridge verzichten. Lese-Tipp : Alexa Smart Home: Die besten Geräte für Amazon Echo
Google Home und Hue
Auch der Amazon-Echo-Herausforderer Google Home schaltet Hue-Leuchten per Sprachbefehl. Wie Sie Hue unter Google Home einrichten, führen wir in diesem Ratgeber detailliert vor. Wobei sich die Leuchten von Hue mit Google Home intuitiver bedienen lassen als mit Amazon Alexa.
Fazit: Philips Hue bietet smartes Licht systemübergreifend
Wer immer das richtige Licht haben will und das automatisch ohne Zutun, der liegt mit Philips Hue richtig. Ob stimmungsvolles Ambiente oder perfektes Licht zum Lesen – mit Hue kein Problem. Besonders lobenswert ist das Zusammenspiel mit anderen Smart-Home-Systemen wie Amazon Echo, Google Home oder Apple Homekit.
Gut gefällt uns die Möglichkeit, die Hue-Leuchten über die diversen Sprachbedienungssysteme Alexa, Google Assistant und Siri bequem bedienen zu können.
Weniger gut gefällt uns der Preis: Philips Hue ist ein teurer Spaß, insbesondere wenn man nachträglich Komponenten dazukaufen will.
Philips Hue, Osram Lightify, Elgato Avea, Ikea Tradfri: Das beste smarte Licht