Jetset-Legende verärgert: Gunter Sachs: Wut auf Apple wegen Passwort-Pannen

Von: Von W. AINETTER, M. HEYL und S. KÜRTHY

Er ist Fotograf, Kunstsammler, Unternehmer, Multimillionär. Auf seinem Computer sind eine Menge geschäftlicher und privater Daten gespeichert. Jetzt hatte Jetset-Legende Gunter Sachs (78) ein Problem, das Tausende PC-Benutzer kennen: Passwort vergessen, Laptop gesperrt.

Was der Businessmann bei der Freischaltung seines Apple-Notebooks erlebte, hält Sachs für einen „beinahe größeren Skandal als die Enthüllungen von Wikileaks“. „Ich habe gesehen“, sagt er empört, „wie leicht Unbefugte Zugriff auf fremde Computer bekommen könnten.“

PASSWORT-PANNE BEIM ELEKTRONIKGIGANTEN APPLE!

Der „Apple Store“ in München, eine Woche vor Heiligabend. Von seinem Sekretär begleitet bittet Gunter Sachs einen Apple-Mitarbeiter, ihm ein neues Passwort einzurichten: „Mein altes habe ich vergessen.“ Der prominente Kunde nennt seinen Namen und seine E-Mail-Adresse, wird dann zu einem Techniker gebracht.

Sachs: „Ein junger Mann hat den Computer an ein Gerät angeschlossen und mich gebeten, ein neues Passwort einzugeben. Ich befolgte dies. Dann hat er mich ein zweites Mal gebeten, meinen neuen Code einzutippen. Der Vergleich stimmte.“

Knapp zehn Minuten später hat der Prototyp des Gentleman-Playboys wieder Zugang zum Notebook. „Verwundert fragte ich den Apple-Mann, ob er nicht meinen Ausweis oder eine Rechnung sehen möchte, um nachzuweisen, dass ich wirklich der Besitzer des Computers bin. Als Antwort bekam ich: ,O nein! Apple vertraut auf das Gute im Menschen ...‘“

Teaser-Bild

Gunter Sachs: „Ich war fassungslos. Stellen Sie sich mal vor: Ein Fremder geht mit meinem Computer in den Laden. Er kriegt sofort Zugriff auf meine Festplatte, meine Geschäftsbriefe, meine privaten Mails und Unterlagen. Ich habe darüber mit Industriellen und Bankiers in meinem Bekanntenkreis gesprochen. Alle sind erschüttert. Wenn man – ohne sich auszuweisen – einfach ein neues Passwort bekommt, ist das eine Einladung für Datenspione und Diebe.“

Kurz darauf schickt Sachs drei Mitarbeiter mit Notebooks in „Apple Stores“ in München, Zürich und New York – ein Test. Sie alle bekommen ein neues Passwort. Ohne Personalausweis, ohne Reisepass, ohne Rechnung. Eine der Testpersonen wird nicht einmal nach ihrem Namen gefragt.

BILD wollte wissen, ob es bei Apple Sicherheitslücken gibt. Ein Reporter lieh sich das Notebook eines Kollegen. Nach 15 Minuten hatte er im „Apple Store“ München ein neues Kennwort und Zugriff auf den Computer, der ihm nicht gehört. Er gab nur eine E-Mail-Adresse an. Seinen Namen musste er nicht nennen.

Was sagt Apple dazu? Sprecher Georg Albrecht: „Wenn ein Kunde mit einem Rechner zu uns kommt und sein Passwort nicht mehr weiß, überprüfen wir anhand der Seriennummer, ob er bei uns im System registriert ist. So können wir sehen, ob seine Angaben stimmen.“

Gunter Sachs hat seine Anwälte in München und New York eingeschaltet und um eine Prüfung des Vorgangs gebeten.

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