Elektroautos Daimler schließt Deutschlands einzige Batteriezellen-Fabrik
Hamburg - Die einzige deutsche Fabrik, die Batteriezellen für Elektroautos produziert, wird geschlossen. Nur noch gut ein Jahr wird die Firma Li-Tec im sächsischen Kamenz Akkuzellen herstellen. Das Unternehmen ist ein Tochterunternehmen des Daimler-Konzerns.
"Unsere Zellen sind zwar sehr gut, aber bei den derzeitigen Produktionszahlen viel zu teuer", begründet der Daimler-Manager Harald Kröger die Schließung im Gespräch mit dem "Spiegel". Vergangene Woche hatte Daimler den 250 Mitarbeitern intern das Ende der Fabrik verkündet, mehr als die Hälfte soll im Konzern bleiben können.
manager magazin hatte bereits im Mai über entsprechende Pläne berichtet. Damals hieß es von Daimler, bei Li-Tec laufe alles nach Plan und man arbeite an einem Konzept für die künftige Aufstellung.
Erst die Massenproduktion macht solche Fabriken rentabel. Deshalb war es Teil des Daimler-Kalküls, dass sich auch andere Autokonzerne beteiligen und in Kamenz Zellen für ihre E-Mobile produzieren lassen würden. Doch die Partner blieben aus.
Reichweiten-Ranking: So weit kommen die heute verfügbaren Elektroautos
Nun ändert der Konzern seine Strategie. "Wir haben die Erkenntnis gewonnen, dass ein Autohersteller die Zellen nicht selber produzieren muss", sagt Kröger.
Für die Elektromobilität in Deutschland ist es ein weiterer Rückschlag. Die Bundesregierung will bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straße bringen. Der Ausbau der Elektromobilität ist auch Teil ihrer Strategie, den C02-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren.