Südafrikanisch-deutsches Seemanöver: Fischerboot fast versenkt (mit Korrektur)

Beim Artillerieschießen während des gemeinsamen südafrikanisch-deutschen Seemanövers Good Hope vor der Küste Südafrikas ist ein Fischerboot fast versenkt worden. Offensichtlich war das gut acht Meter lange Boot mit einer der ferngesteuerten Überwasserdrohnen verwechselt worden, die zur Zieldarstellung verwendet werden. Nach Angaben der Deutschen Marine ist bislang unklar, ob die fehlgeleiteten Schüsse von einem deutschen Schiff oder einem Schiff der südafrikanischen Marine abgegeben wurden. (Korrektur nach neuen Angaben:)Das Schießen wurde nach Angaben der Deutschen Marine nur von den deutschen Einheiten veranstaltet; südafrikanische Schiffe waren daran nicht beteiligt.

Im Rahmen des deutschen Einsatz- und Ausbildungsverbandes nahmen die Fregatten Hessen (Foto oben) und Karlsruhe an der Übung teil, die am (heutigen) Freitag zu Ende geht.

Über die Schüsse auf das Fischerboot am vergangenen Mittwoch hatte der Kapitän der Arctic südafrikanischen Medien ausführlich berichtet:

Skipper Anthony Day said he believed the warship thought his 28-foot ski boat was one of the small radio-controlled vessels taking part and which are blown up in the naval exercise. (…)

At sea he saw a ship approaching slowly. “All of a sudden these three shots went off in very quick succession. They landed about 15 to 20m in front of me.
“It was so close we could smell the gunpowder and so loud my ears were ringing. The crew were panicking.

Die Deutsche Marine hatte bereits am Mittwoch mitgeteilt, dass es nach dem Artillerieschießen des deutschen Verbandes einen Hilferuf auf einer Seefunk-Notfrequenz gegeben habe. Inzwischen ordnete Marineinspekteur Andreas Krause eine Untersuchung an:

Inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Artillerieschiessen und dem Hilferuf geben könnte. Zwischenzeitlich gab in Südafrika der Bootsführer des Ski-Boats „Arktik“ an, dass ein Kriegsschiff am frühen Morgen des 25. März 2015 in Richtung seines Bootes mit Schiffsartillerie geschossen habe. Menschen wurden nicht verletzt. Sein Boot ist ebenfalls unversehrt. Die „Arktik“ befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Nähe des Einsatz- und Ausbildungsverbandes der Deutschen Marine.
Der Inspekteur der Marine hat deswegen umgehend Ermittlungen zur Aufklärung des Sachverhaltes angewiesen.

(Archivbild 2007: Fregatte Hessen – Bundeswehr/Ann-Katrin Winges)