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18-Jährige entwickelt Super-Kondensator: Turbo-Akku fürs Smartphone? Revolution muss warten!
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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Intel Eesha Khare (links) und zwei weitere Gewinner
  • FOCUS-Magazin-Redakteur

Medien feiern die 18-jährige Schülerin, Eesha Khare, die mit einem Super-Akku die Elektronikwelt umstürzen soll. Aber aus der Revolution wird erst einmal nichts.

Wenn eine Geschichte einfach zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist sie meistens nicht so ganz richtig. Geht es nach den allermeisten Online-Medien, hätte gerade eine 18-jährige Schülerin aus Kalifornien den heiligen Gral gefunden, nach dem Unternehmen seit Jahren unter riesigem personellem und finanziellem Aufwand suchen: Einen Energiespeicher, der blitzschnell lädt und trotzdem lange hält.

Wofür Eesha Khare, 18, von der Lynbrook High School tatsächlich (und zurecht) einen von Intel gesponserten Wissenschaftspreis für Schüler und Studenten in Höhe von 50 000 Dollar erhielt: Die junge Frau hat einen von ihren Betreuern an der University of California bereits vor Jahren beschriebenen Werkstoff im Uni-Labor erzeugt und in einen so genannten Super-Kondensator eingebaut. Kondensatoren speichern Elektronen, die Träger der elektrischen Energie, gewissermaßen im freien Zustand, ungebunden, während Akkus sie in Form chemischer Verbindungen lagern. Deshalb lassen sich Kondensatoren besonders schnell mit Energie füllen und geben diese auch sehr schnell ab, während Akkus für beide Vorgänge länger brauchen.

Zu schwer und zu gefährlich


Super-Kondensatoren, wie die Schülerin sie konstruiert hat, wie sie schon länger bekannt sind und wie sie unter anderem im Fahrzeugbau sinnvoll eingesetzt werden, kombinieren beide Prinzipien. Sie lassen sich deshalb schnell laden, können aber pro Volumen weitaus weniger Energie aufnehmen als ein aktueller Akku. Selbst der Hochleistungs-Superkondensator, den die junge Preisträgerin nutzte, ist da keine Ausnahme. Um dieselbe Energiemenge zu speichern, die im Akku eines aktuellen Handys steckt, müsste er etwa ein halbes Kilo wiegen.

Und um ihn blitzschnell wieder mit Energie zu füllen, müsste man ihm einen derart hohen Ladestrom zuführen, dass an jeder normalen Steckdose die Sicherungen herausfliegen würden. Bei einer Ladezeit von 30 Sekunden und 220 Volt im Hausnetz bräuchte man eine Stromstärke von 120 Ampère – selbst Waschmaschinen benötigen selten mehr als zehn Ampère. Die Revolution muss da wohl wegen Gewichts- und Sicherheitsproblemen abgesagt werden.
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