Smart Grids

Die intelligenten Stromnetze der Zukunft

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Mit den Smart Grids sollen Stromnetz- und IT-Technik verschmelzen. Steht uns ein ähnlich grundlegender Paradigmenwechsel bevor wie bei der Konvergenz der TK- und Datennetze?
Gibt es Smart Grids bald in allen Büros?
Gibt es Smart Grids bald in allen Büros?
Foto: Human Internet Consult AG

Smart Grids versprechen eine effizientere Energienutzung, günstigere Strompreise und neue Milliardenmärkte für die IT-Industrie. Ziel ist es, vorhandene Ressourcen effizienter und kostengünstiger zu nutzen.

Gerade mit der Verbreitung dezentraler Energieerzeugungsanlagen (etwa Windkraft, Biogas etc.) dürfte die Bedeutung und Notwendigkeit von Smart Grids steigen. Sie sollen quasi in Echtzeit berechnen, wie viel Energie wo und wann entsteht und wie sie am besten gebraucht oder gespeichert wird. Anders formuliert: Smart Grids sollen die ständigen Schwankungen zwischen Angebot und Nachfrage ausgleichen. Hier liegt eine Analogie zum Cloud-Ansatz der IT nahe, bei dem es unter anderem ja ebenfalls darum geht, Spitzenlasten im RZ abzufangen und auf andere Data Center zu verteilen. Wir befragten Manager aus IT-, TK- und Energiewirtschaft dazu, welche Auswirkungen Smart Grids haben und wie Unternehmen davon profitieren können.

Smart Grids verändern Stromnetze nachhaltig

Martin Böttner ist Director Emea East bei Echolon, einem Lösungsanbieter für intelligente Stromnetze.
Martin Böttner ist Director Emea East bei Echolon, einem Lösungsanbieter für intelligente Stromnetze.
Foto: Echelon

"Smart Grids werden die Stromnetze hinsichtlich Qualität und Effizienz sowie Administrierbarkeit durch den Energieerzeuger nachhaltig verändern. Die enorme Herausforderung an Smart Grids liegt allerdings in der Einbindung vorhandener Geräte, Gebäude und Anlagen sowie der Zukunftssicherheit und Skalierbarkeit dieser Netze. Bereits heute existieren Lösungen, mit denen sich jeder Betreiber und Hersteller elektronischer Geräte oder Gebäude auf einfache Art und Weise in ein Micro Smart Grid einbinden kann. Dabei verstehen wir unter Micro Smart Grid das intelligente Stromnetz in der Nachbarschaft. Unsere Plattform ermöglicht beispielsweise den Zugriff über Apps, die auf dem Mobiltelefon hinterlegt sind.

Das Smart Grid stellt ein enormes Wachstumspotenzial für Unternehmen dar. Ähnlich dem Internet oder den Apps für das iPhoneiPhone können sich neue Dienstleistungen etablieren und Mehrwerte geschaffen werden. Ein höchst interessantes Beispiel ist das Energie-Benchmarking, bei dem die Energieeffizienz von Liegenschaften verglichen wird. Derzeit werden in großem Maßstab Energie-Monitoring-Lösungen evaluiert. Diese bilden den ersten Schritt hin zu mehr Transparenz beim Energieverbrauch und zum Energie-Benchmarking. Alles zu iPhone auf CIO.de

McDonalds hat beispielsweise bereits alle Lieferanten von Küchengeräten angewiesen, ihre Produkte auf Basis unserer Technik kommunikationsfähig zu machen, um damit die Grundlage für die Integration in das Smart Grid und Demand-Response-Konzepte zu schaffen."

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