Motorolas neue CPU G5 kommt doch

Der Prozessorhersteller Motorola hat das Referenzhandbuch des angekündigten G5-Prozessors überarbeitet.

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Von
  • Herbert Schmid

Der Prozessorhersteller Motorola, derzeit wichtigster Apple-Lieferant, hat das Referenzhandbuch des angekündigten G5-Prozessors (MPC8540) überarbeitet. Version 1 beschreibt ausführlich Register und Befehle des auch als "Book E" bezeichneten Designs, das mit 600 MHz bis 1 GHz debütieren soll. Sogar erste Programmierbeispiele in Assembler finden sich im Anhang. Zusätzlich sieht Motorola eine 32-Bit-Variante vor, die auf den Großteil der 64-Bit-Befehle verzichtet, allerdings einen Teil der neuen Gleitkommabefehle bieten soll. Eines nennt das Dokument jedoch nicht: Wann Motorola die ersten Prozessoren ausliefert. Bei der Ankündigung 1999 erwartete man erste Rechner für dieses Jahr und bis zu 2 GHz Takt.

Derzeit ist Apple an die 1-GHz-Variante des 32-Bitters G4 gebunden, dessen schnellere Ausgaben noch auf sich warten lassen. Nur der G4 bietet die von vielen Mac-OS-Programmen verwendete Altivec-Einheit für schnelle Gleitkommaberechnungen. Zusehends kommt der Computerhersteller nun durch die Windows-Konkurrenz unter Druck, die bald mit 3-GHz-Prozessoren für sich wirbt.

Da wundert es nicht, dass sich die Spekulationen mehren. Vom Umstieg auf IBMs Power4 ist da die Rede, der müsste allerdings noch die Altivec-Befehle lernen. Bislang eine zu teure Lösung, packte IBM doch immer vier Prozessoren in ein Gehäuse, seit kurzem gibt es Power4-Chips aber als erschwinglichere Einzelgänger. Die britische Gerüchtebörse The Inquirer tippt dagegen auf AMD: Die kommenden Opterons (ehemals Hammer) bieten wie der G5 64-Bit-Befehle, und mit Dynamite P/X steht auch schon länger eine leistungsfähige PPC-Emulation bereit. (hes)