In den USA hat Amazon kürzlich mit dem Kindle Fire seinen ersten Tablet-PC vorgestellt. In Deutschland erscheint das Gerät vorerst nicht, dafür setzt Amazon hierzulande auf einen neuen E-Reader “Kindle” mit E-Ink-Display-Technologie, der zum Kampfpreis von 99 Euro demnächst erhältlich sein wird. Wir haben den neuen Kindle bereits in den Händen gehalten.
Vorteil der E-Ink-Display-Technologie ist die bessere Lesbarkeit von Texten, da das Display nicht strahlt, sondern wie beim Papier, Licht reflektiert. Zudem haben diese Geräte eine Akku-Laufzeit von bis zu einem Monat, während Tablet-PCs nur wenige Stunden durchhalten. Ein weiterer Vorteil des E-Ink-Displays: Auch bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display noch gut lesbar. Mit einer Auflösung von 170 dpi bietet das Kindle-Gerät eine genügend große Auflösung, um Bücher und Zeitungen gut darzustellen. Tageszeitungen haben etwa eine Auflösung von 150dpi. An die Auflösung einer Zeitschrift reicht dies aber noch nicht. Dafür lässt sich die Schrift in acht verschiedenen Größen und drei unterschiedlichen Schriftarten darstellen.
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Die Bedienführung des neuen Kindle ist einfach und intuitiv. Neu sind die verschiedenen Spracheinstellungen, die jetzt auch in Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Portugiesisch verfügbar sind. Das Blättern der Buchseiten funktionierte bei unserem Testgerät flüssig. Notizen, Anmerkungen und Such-Begriffe werden über eine digitale Tastatur eingeben, dar beim neuen günstigen 99-Euro-Modell im Vergleich zum 119-Euro-Modell Kindle Keyboard (WifI) und 159-Euro-Modell Kindle Keyboard 3G (3G plus WiFi) die Tastatur gestrichen wurde.
Kindle Fire: Amazon stellt seinen 150-Euro-Tablet-PC vor
Allerdings ist die Handhabung per digitaler Tastatur eher mühsam. Das Display ist nicht Touch-fähig, daher werden die Buchstaben mittels Vier-Wege-Steuerkreuz angesteuert und müssen zur Eingabe noch per Druck auf das Steuerkreuz bestätigt werden. Wem das zu lästig ist, der kann auch auf das Kindle Keyboard zurückgreifen, welches eine Tastatur integriert hat, aber nicht nur 20 Euro teurer ist, sondern auch mit 241 Gramm statt 170 Gramm mehr wiegt und auch größer ist.
Neue Bücher und Zeitungen können Anwender über Amazon auswählen und per WLAN auf das Kindle hochladen. Die Verbindung wird entweder automatisch über öffentliche und kostenlose Hot-Spots hergestellt. Sie können auf dem Kindle auch selbst einen WLAN-Zugang auswählen und die Zugangsdaten eingeben. Ist eine Verbindung hergestellt, synchronisiert sich der E-Book-Reader mit einem persönlichen Web-Account, welche beim Anmelden auf Amazon für jeden Nutzer erstellt wird. Hat der Nutzer etwa ein Abonnement einer Tageszeitung, steht diese auch nach dem Start des Gerätes zur Verfügung. Für die Nutzung fallen keine Kosten an. Selbst wenn Kunden Bücher im Ausland kaufen, etwa im Urlaub, fallen auch dort keine zusätzlichen Roaming-Gebühren an.
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Zu den 800.000 kostenpflichtigen Büchern auf Deutsch und Englisch gehören 40.0000 deutschsprachige Ebooks für das Kindle. Dazu kommen einige tausend kostenlose Klassiker, wie Wilhelm Tell von Friedrich Schiller, Faust von Goethe oder der Schatz der Inkas von Karl May.
Auf dem Kindle können bis zu 1400 Bücher abgelegt werden. Zusätzlich werden die Amazon gekauften digitalen Exemplare in der Cloud gespeichert. So können Leser jederzeit darauf zugreifen, wenn etwa der E-Reader verloren oder kaputt geht. Der Speicherplatz in der Cloud ist kostenlos und für Amazon-Inhalte unbegrenzt. Eigene Dateien lassen sich ebenso auf das Gerät laden. Das Gerät unterstützt die gängigsten Text- und Bild-Formate, wie pdf, doc und jpeg. Dateien lassen sich über USB 2.0 oder via Email hochladen. Das Kindle ist ab 12. Oktober im Handel erhältlich.