Fingerabdruck

Apple: Strengere Datenschutz-Vorgaben für App-Entwickler

Apps dürfen nicht mehr auf UDID zugreifen
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Alle verschärft Datenschutz-Vorgaben für seinen App Store Alle verschärft Datenschutz-Vorgaben für seinen App Store: Apps, die auf die UDID von iOS-Geräten zugreifen, werden nicht mehr zugelassen.
Bild: Geräte - Apple / Montage - teltarif.de
Nachdem in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe laut geworden sind, dass Apple den App-Entwicklern zu viele Freiheiten lasse, was die Verwendung von persönlichen Daten angehe, verordnet der iPhone- und iPad-Hersteller sich und seinen Entwicklern nun strengere Datenschutzrichtlinien. Apple habe damit begonnen, Anwendungen nicht mehr für seinen App-Store zuzulassen, wenn sie auf die eindeutige Kennung (UDID, steht für Unique Device Identifier) von mobilen Geräten zugreifen, berichtet das Technologie-Blog Techcrunch. Über diese Kennnummern lassen sich die einzelnen Geräte eindeutig identifizieren. Zahlreiche Apps greifen bislang auf die UDID zu, um Informationen über die Nutzer zu sammeln und beispielsweise maßgeschneiderte Werbung platzieren zu können.

Alle verschärft Datenschutz-Vorgaben für seinen App Store Alle verschärft Datenschutz-Vorgaben für seinen App Store: Apps, die auf die UDID von iOS-Geräten zugreifen, werden nicht mehr zugelassen.
Bild: Geräte - Apple / Montage - teltarif.de
Bereits vor rund einem halben Jahr hatte der kalifornische Konzern App-Entwickler darüber informiert, dass eine Veränderung in Sachen UDID-Nutzung anstehe. Nun mache das Unternehmen aber erstmals Ernst und habe erste Apps zurückgewiesen, die diesen Zugriff nutzen. Anwendungen mehrerer Entwickler seien in der vergangenen Woche deshalb abgelehnt worden, berichtet das Blog.

Unverwechselbar und nicht zu löschen

Anders als Cookies, über die viele Internet-Sites das Surfverhalten ihrer Nutzer analysieren, lässt sich die UDID auf dem Smartphone oder Pad nicht löschen. Der Zugriff auf die UDID und die Nutzung der Daten darüber war in den vergangenen Wochen zunehmend ins Visier von Datenschützern in den USA geraten, die darin einen Eingriff in die Privatsphäre sehen. Etliche App-Anwender nutzen die UDID auch für einen Kopierschutz, damit beispielsweise Zeitschriften-Abos nur auf einem bestimmten Gerät genutzt werden können.

Apple zufolge sollen Entwickler in ihren Apps künftig eigene IDs erstellen - damit soll verhindert werden, das individuelle Gerät identifizieren zu können. Alternativ dazu könnten Entwickler sich eine ausdrückliche Erlaubnis des Nutzers für den Zugang zur UDID einholen, berichtet Techcrunch. Die Frage bleibe, ob über diesen Weg genügend Nutzer ihre Zustimmung geben würden.

Vor gut einem Monat erst hatte Apple auf die Kritik am heimlichen Kopieren von iPhone-Adressbüchern durch zum Teil weit verbreitete Apps reagiert: Künftig soll der Zugriff auf Kontaktlisten nur mit ausdrücklicher Zustimmung eines Nutzers möglich sein. Apps, die Kontaktdaten von Nutzern ohne deren vorherige Zustimmung sammeln oder übertragen, verletzten die Apple-Richtlinien. Gleiches sollte allerdings auch für andere Anwendungen gelten: So wurde kurze Zeit später bekannt, dass es auch Apps gibt, die ungefragt auf sämtliche auf iPhone oder iPad gespeicherten Fotos zugreifen können. Deshalb hat die US-Justiz sämtlichen großen Appstore-Betreibern strengere Datenschutzvorgaben auferlegt.

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