Apple: Strengere Datenschutz-Vorgaben für App-Entwickler
Alle verschärft Datenschutz-Vorgaben für seinen App Store: Apps, die auf die UDID von iOS-Geräten zugreifen, werden nicht mehr zugelassen.
Bild: Geräte - Apple / Montage - teltarif.de
Nachdem in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe laut geworden sind, dass Apple
den App-Entwicklern zu viele Freiheiten lasse, was die Verwendung von persönlichen Daten angehe,
verordnet der iPhone- und iPad-Hersteller sich und seinen Entwicklern nun strengere Datenschutzrichtlinien. Apple habe damit
begonnen, Anwendungen nicht mehr für seinen App-Store zuzulassen, wenn sie
auf die eindeutige Kennung (UDID, steht für Unique Device Identifier) von mobilen Geräten zugreifen,
berichtet das Technologie-Blog Techcrunch. Über diese Kennnummern
lassen sich die einzelnen Geräte
eindeutig identifizieren. Zahlreiche Apps greifen bislang auf die
UDID zu, um Informationen über die Nutzer zu sammeln und beispielsweise
maßgeschneiderte Werbung platzieren zu können.
Alle verschärft Datenschutz-Vorgaben für seinen App Store: Apps, die auf die UDID von iOS-Geräten zugreifen, werden nicht mehr zugelassen.
Bild: Geräte - Apple / Montage - teltarif.de
Bereits vor rund einem halben Jahr hatte der kalifornische Konzern App-Entwickler
darüber informiert, dass eine Veränderung in Sachen UDID-Nutzung
anstehe. Nun mache das Unternehmen aber erstmals Ernst und habe erste
Apps zurückgewiesen, die diesen Zugriff nutzen. Anwendungen mehrerer
Entwickler seien in der vergangenen Woche deshalb abgelehnt worden,
berichtet das Blog.
Unverwechselbar und nicht zu löschen
Anders als Cookies, über die viele Internet-Sites das Surfverhalten ihrer Nutzer analysieren, lässt sich die UDID auf dem Smartphone oder Pad nicht löschen. Der Zugriff auf die UDID und die Nutzung der Daten darüber war in den vergangenen Wochen zunehmend ins Visier von Datenschützern in den USA geraten, die darin einen Eingriff in die Privatsphäre sehen. Etliche App-Anwender nutzen die UDID auch für einen Kopierschutz, damit beispielsweise Zeitschriften-Abos nur auf einem bestimmten Gerät genutzt werden können.
Apple zufolge sollen Entwickler in ihren Apps künftig eigene IDs erstellen - damit soll verhindert werden, das individuelle Gerät identifizieren zu können. Alternativ dazu könnten Entwickler sich eine ausdrückliche Erlaubnis des Nutzers für den Zugang zur UDID einholen, berichtet Techcrunch. Die Frage bleibe, ob über diesen Weg genügend Nutzer ihre Zustimmung geben würden.
Vor gut einem Monat erst hatte Apple auf die Kritik am heimlichen Kopieren von iPhone-Adressbüchern durch zum Teil weit verbreitete Apps reagiert: Künftig soll der Zugriff auf Kontaktlisten nur mit ausdrücklicher Zustimmung eines Nutzers möglich sein. Apps, die Kontaktdaten von Nutzern ohne deren vorherige Zustimmung sammeln oder übertragen, verletzten die Apple-Richtlinien. Gleiches sollte allerdings auch für andere Anwendungen gelten: So wurde kurze Zeit später bekannt, dass es auch Apps gibt, die ungefragt auf sämtliche auf iPhone oder iPad gespeicherten Fotos zugreifen können. Deshalb hat die US-Justiz sämtlichen großen Appstore-Betreibern strengere Datenschutzvorgaben auferlegt.