K.I.T.T. fährt vor, könnte man meinen: Dieses Auto sieht zwar nicht ganz so elegant aus wie die Computer-Karre aus "Knight Rider", und mit dem Sprechen ist es auch nicht so weit her. Aber genau wie der blinkende Held aus der US-Actionserie unserer Kindheit fährt auch "Spirit of Berlin" ganz ohne fremde Hilfe. Langsam und vorsichtig zwar, doch abgekoppelt von jeder menschlichen Kontrolle. Die kann allerdings jederzeit wieder erlangt werden – per Knopfdruck aufs iPhone. Studenten der Freien Universität (FU) Berlin haben für den selbststeuernden Dodge Caravan eine Fernbedienung entwickelt, die als "iDriver"-Applikation auf dem Apple-Handy iPhone gespeichert werden kann.

Am iPhone sitzt der Steuer-Mann

Wie ein kleines Fernlenkauto reagiert auch der wuchtige Dodge brav auf die Anweisungen aus dem Kästchen, dreht seine Runden, fährt an und hält wieder. Mehr noch: Das iPhone schaut über eine Webcam direkt auf die Straße in Fahrtrichtung. Die Perspektive ist annähernd dieselbe, als ob man am Steuer säße. Oder am PC, auf dem ein Fahrsimulator läuft. "Diese Anwendung haben wir nur so aus Spaß entwickelt", sagt Miao Wang, Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Informatik der FU. Per Funk werden die Steuerbefehle, die der Steuer-Mann über das berührungsaktive Bedienfeld des Telefons erteilt, an den Zentralrechner im Heck des Autos übertragen.

In Kürze erhält das Institut einen VW Passat

Die Technik sei im Prinzip in modernen Fahrzeugen schon vorhanden, heißt es im Institut. Die Berliner Informatiker werden weiter am Robot-Auto forschen: Dank einer Förderung des Forschungsministeriums in Höhe von rund zwei Millionen Euro ist die Arbeit für weitere zwei Jahre gesichert. Ab November 2009 wird autonome Dodge, der als Veteran schon bei mehreren Wettbewerben teilnahm, nun aber "etwas in die Jahre gekommen ist" (Wang), einen Junior-Partner erhalten: Als Sponsor stellt Volkswagen dem Institut einen neuen Passat zur Verfügung.