Abschaltung am 17. Januar

Vodafone schickt MMS in Rente

05.01.2023
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Am 17. Januar 2023 schaltet Vodafone den Multimedia Message Service – kurz MMS – endgültig ab. Vor 21 Jahren ermöglichte MMS erstmal das Versenden von Fotos und Videos über das Mobilfunknetz.
Das 2001 vorgestellte Ericsson T68 war eines der ersten MMS-fähigen Handys. Integrierte Kameras waren damals noch nicht üblich - sie gab es als steckbares Erweiterungsmodul.
Das 2001 vorgestellte Ericsson T68 war eines der ersten MMS-fähigen Handys. Integrierte Kameras waren damals noch nicht üblich - sie gab es als steckbares Erweiterungsmodul.
Foto: Vodafone

Während die Telekom - gemäß ihren aktuellen AGBs - noch bis Ende 2023 an MMS festhält und eine Verlängerung nicht ausschließt, heißt es für den Service bei Vodafone ab dem 17. Januar: Rest in Peace. Im Zuge von umfangreichen Netzmodernisierungs-Maßnahmen will der Netzbetreiber nun den Dienst abschalten. Insgesamt plant der Carrier in den kommenden drei Jahren fast 40.000 alte Netz-Elemente zu ersetzen oder abzuschalten - auch um den Energiebedarf zu senken. Laut eigenen Angaben wird Vodafone damit so viel Energie einsparen, dass davon33.000 Haushalte mit Energie versorgt werden könnten.

MMS war zu teuer

Die MMS-Abschaltung begründet der Mobilfunker unter anderem damit, dass der Dienst seine besten Tage längst hinter sich habe. Wurden im Dezember 2012 noch rund 13 Millionen MMS über das Vodafone-Netz geschickt, schrumpfte die Nutzung bis heute um mehr als 96 Prozent. Selbst damals war das im Vergleich zu den zeitgleich 1,5 Milliarden SMS schon relativ wenig. So erfüllte sich denn auch die Hoffnung der Mobilfunker, mit MMS einen neuen Umsatzbringer gefunden zu haben, nicht. Statt Urlaubsbilder oder Videos von den Enkeln über den relativ teuren MMS-Dienst zu verschicken - bei der Telekom kostet beispielsweise eine MMS mit 300 KB derzeit 0,39 Euro und im Ausland 0,79 Euro -, setzen die User lieber auf modernere digitale Services. Dazu zählen etwa WhatsApp, Threema und Co - oder im Falle vom iPhone die iMessage, während Android-Nutzer die Rich Communication Services (RCS) verwenden können.