Kurznachrichtendienst:Musk greift Apple mit Serie von Tweets an

Kurznachrichtendienst: Der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk stellt sich gern als Verteidiger der Redefreiheit dar.

Der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk stellt sich gern als Verteidiger der Redefreiheit dar.

(Foto: Frederic J. Brown/AFP)

Der Konzern hat nach Darstellung des neuen Twitter-Chefs damit gedroht, die App nicht mehr über seinen Online-Store zu vertreiben. Außerdem habe das Unternehmen seine Werbung zurückgefahren.

Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk heizt den Konflikt mit dem iPhone-Konzern Apple weiter an. Als Teil einer Reihe von Tweets, die unter anderem an Apple-Chef Tim Cook gerichtet waren, schrieb Musk: "Apple hat auch damit gedroht, Twitter aus seinem App-Store zu verbannen, will uns aber nicht sagen, warum." Zudem erklärte Musk, Apple habe zum großen Teil damit aufgehört, über Twitter Werbung zu schalten. "Hassen Sie die Meinungsfreiheit in Amerika?", so Musk in seinem Tweet.

Der Tesla-Chef warf dem iPhone- und Mac-Hersteller weiter vor, Druck bezüglich der Kontrolle von Inhalten auszuüben. Bislang hat Apple noch nicht Stellung bezogen. Der Konzern forciert regelmäßig die Umsetzung seiner Regeln für Inhalte. Dies hat etwa zur Entfernung der Apps Gab und Parler aus dem Online-Angebot geführt, die bei Konservativen in den USA beliebt sind. Parler kehrte zurück, nachdem die Macher nach eigenen Angaben die Inhalte angepasst und die Kontrollstrukturen überarbeitet hatten.

Starker Umsatzrückgang seit der Übernahme

Twitter machte 2021 einen Umsatz von gut fünf Milliarden Dollar. Seit der Übernahme durch Musk mit einem Volumen von 44 Milliarden Dollar haben eine ganze Reihe von Unternehmen von Audi of America bis zum Lebensmittelhersteller General Mills ihre Werbung auf Twitter eingestellt oder ruhen lassen. Die Plattform hat früheren Angaben von Musk zufolge einen massiven Rückgang beim Umsatz erlitten, der zu 90 Prozent auf Werbung beruht. Der Milliardär machte dafür Aktivisten verantwortlich, die Druck ausgeübt hätten. Der Werbeforschungsfirma Pathmatics zufolge hat Apple zwischen dem 10. und 16. November 131 600 Dollar für Werbung auf Twitter ausgegeben, nach 220 800 Dollar vom 16. bis zum 22. Oktober - die Woche, bevor Musk den Kauf von Twitter abgeschlossen hatte.

Musk bezeichnet sich als einen Vorkämpfer für die Meinungsfreiheit. In den vergangenen Tagen hat er unter anderem die Twitter-Sperre des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump aufgehoben. Bürgerrechtsgruppen riefen daraufhin Werbekunden dazu auf, sich von dem Dienst fernzuhalten.

Twitter war in den vergangenen Jahren immer konsequenter gegen Hassrede, Gewaltaufrufe und falsche Informationen etwa zum Coronavirus vorgegangen. Musk ließ auch mehrere rechte Accounts freischalten, die unter anderem wegen homophober und rassistischer Äußerungen gesperrt worden waren.

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