Puma-Streit Lambrecht lädt Rüstungschefs am Freitag zum Krisentreffen

Ein Schützenpanzer Puma. Quelle: dpa

Ein Gipfeltreffen zwischen Verteidigungsministerium und Industrie soll die Gründe für den Ausfall von 18 Schützenpanzern bei einer Übung klären. Die Positionen der Teilnehmer könnten kaum unterschiedlicher sein.

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In den Streit um die im Dezember ausgefallenen Puma-Schützenpanzer kommt Bewegung. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die Vorstände der Panzer-Hersteller nach Informationen der WirtschaftsWoche für kommenden Freitag zu einem Krisengespräch ins Ministerium eingeladen. Sowohl Armin Papperger (Rheinmetall) als auch Ralf Ketzel (Krauss-Maffei Wegmann) werden teilnehmen.

Inhaltlich soll sich das Treffen um die Aufarbeitung der Defekte drehen, die bei einer Bundeswehrübung zum Ausfall von 18 Fahrzeugen geführt haben. An der Planung Beteiligte rechnen mit „höchst unterschiedlichen Standpunkten“ sowie „Streit“ zwischen Ministerin und Unternehmern.

Die beiden Hersteller möchten demzufolge vor allem über die Umsetzung bereits bewilligter neuer Aufträge für den Puma sprechen sowie über Verbesserungen bei Wartung und Logistik. 

Insider: Lambrecht will wohl „mangelnde Systemstabilität“ der Pumas in den Vordergrund stellen

Ministerin Lambrecht und ihr für Rüstungsfragen zuständiger Staatssekretär Benedikt Zimmer wollen laut Insider dagegen „mangelnde Systemstabilität“ der Pumas in den Vordergrund stellen und die Beschaffung von 111 neuen Fahrzeugen (das sog. 2. Los) an technische Verbesserungen knüpfen. Regierungskreise dementieren das allerdings, man spricht dort von „offenen Austausch“ und geht nicht davon, dass es eine Entscheidung über das 2. Los Puma geben wird. Das Ministerium selbst wollte sich auf Anfrage der WirtschaftsWoche nicht äußern. 

Im Dezember drohte dem Puma nach Pannen auf einer Übung noch der Stopp. Jetzt zeigt ein internes Bundeswehr-Dokument: Alle Probleme waren entweder unbedeutend – oder vermeidbar.
von Max Biederbeck, Rüdiger Kiani-Kreß

Eine interne Untersuchung der bundeseigenen Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) sowie der Hersteller hatte zuletzt ergeben, dass kein einziger der 76 gemeldeten Fehler der Pumas auf industrielle Probleme zurückzuführen ist. Dennoch hatte Lambrecht die Hersteller verantwortlich gemacht und weitere Puma-Bestellungen vorerst ausgesetzt. 



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