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Berichterstattung über Elon Musk Twitter sperrt Konten prominenter US-Journalisten

Betroffen sind unter anderem die »New York Times« und die »Washington Post«: In den USA sind die Twitteraccounts mehrerer Reporter gesperrt worden. Sie eint eins: Sie haben über den neuen Firmenchef berichtet.
Twitter-Logo am Hauptsitz des Unternehmens in San Francisco

Twitter-Logo am Hauptsitz des Unternehmens in San Francisco

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CONSTANZA HEVIA / AFP

Twitter hat am Donnerstag die Konten mehrerer prominenter Journalisten in den USA gesperrt. Sie alle hatten kürzlich über den neuen Besitzer des Unternehmens berichtet – Elon Musk – sowie über die Änderungen bei Twitter seit seiner Übernahme.

Musk selbst erklärte die Suspendierung der Konten damit, dass die Regeln zum sogenannten Doxxing für alle gelten würden, einschließlich Journalisten. Der Begriff bezeichnet das Veröffentlichen personenbezogener Daten ohne das Einverständnis der Betroffenen. Musk schrieb auf seinem Twitteraccount: »Mich den ganzen Tag zu kritisieren, ist völlig in Ordnung; aber meinen Standort in Echtzeit zu doxxen und meine Familie zu gefährden, ist es nicht.«

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Anschließend veröffentlichte er noch eine Umfrage  über seinen Account mit der Frage, wann die Accounts wieder freigegeben werden sollten, die seinen exakten Aufenthaltsort in Echtzeit veröffentlicht hätten. Antwortmöglichkeiten: »Jetzt«, »Morgen«, »In sieben Tagen«, »Noch später«. Mit 43 Prozent stimmte eine Mehrheit für »Jetzt«. Nur wenige Minuten nach Ende der Umfrage startete Musk eine zweite  – mit dem Hinweis, es habe zuvor »zu viele« Antwortmöglichkeiten gegeben . Nun konnten Nutzerinnen und Nutzer nur noch zwischen »Jetzt« und »In sieben Tagen« wählen.

Es ist unklar, ob die Journalisten tatsächlich in Echtzeit über Aufenthaltsorte von Musk berichtet haben. Musk selbst lieferte für seine Behauptung keine Belege.

Von der Suspendierung waren am Donnerstag unter anderem folgende Reporter betroffen:

  • Ryan Mac (@rmac18) von der »New York Times«

  • Drew Harwell (@drewharwell) von der »Washington Post«

  • Donie O'Sullivan (@donie) von CNN

  • Matt Binder (@MattBinder) von »Mashable«

  • sowie der freie Journalist Aaron Rupar (@atrupar).

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Die »New York Times« nannte die Sperrung der Twitterkonten »fragwürdig und bedauerlich«. Weder die Zeitung noch Journalist Mac hätten eine Erklärung dafür erhalten, warum dies geschehen sei. »Wir hoffen, dass alle Konten der Journalisten wiederhergestellt werden und dass Twitter eine zufriedenstellende Erklärung für diese Aktion liefert.«

Von CNN hieß es, die »impulsiven und ungerechtfertigten« Suspendierungen seien besorgniserregend, aber nicht überraschend. Man habe bei Twitter um eine Stellungnahme gebeten. Basierend auf der Antwort werde man seine Beziehung zu dem sozialen Netzwerk neu bewerten.

Erst am Mittwoch hatte Twitter den Account @ElonJet gesperrt. Das vom Studenten Jack Sweeney ins Leben gerufene Nutzerkonto dokumentierte mit einem Bot automatisch die Starts und Landungen des Privatjets von Musk. Es hatte rund eine halbe Million Follower. Auch Sweeneys privates Nutzerkonto wurde später gesperrt.

aar/Reuters