Der Nürnberger Autozulieferer Leoni hat als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine die Produktion in den beiden Werken im Südwesten des Landes eingestellt. Es herrsche "Fassungslosigkeit" über die Ereignisse der vergangenen Tage, teilt Sprecher Gregor le Claire am Freitag (25. Februar 2022) gegenüber inFranken.de mit. 

An den beiden Standorten beschäftigt Leoni nach eigenen Angaben rund 7000 Mitarbeiter. Der Autozulieferer mit Hauptsitz in Nürnberg produziert in der Ukraine Bordnetzsysteme für Kraftfahrzeuge

Fränkischer Autozulieferer Leoni schließt Werke vorübergehend - Standorte nah an EU-Grenze

"Mit großem Entsetzen und auch Fassungslosigkeit verfolgen wir die Eskalation der Lage in der Ukraine", so Le Claire. Die Sicherheit der rund 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Stryji und Kolomyja, beide gelegen im Südwesten des Landes in grenznahen Regionen zur EU, habe für den fränkischen Autozulieferer "höchste Priorität".

"Daher haben wir uns unmittelbar nach Beginn der Kampfhandlungen entschlossen, unsere Produktion in beiden Werken vorübergehend einzustellen und unsere Beschäftigten nach Hause zu schicken, bis die Lage besser bewertet werden kann", erklärt der Sprecher. Dafür sei eine unternehmenseigene Taskforce gegründet worden, die "den Verlauf des Konflikts und seine Auswirkungen auf unsere Standorte wie bereits in den vergangenen Wochen engstens verfolgen" soll.

Man stehe dazu auch in stetigem Austausch mit Kunden und Lieferanten. Es gelte nun, "die Situation beständig neu zu analysieren und zu bewerten, um jederzeit schnell und angemessen reagieren zu können", so Le Claire gegenüber inFranken.de. "Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, nicht zuletzt auch in den direkt von Kampfhandlungen betroffenen Gebieten. Deutsche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter von Leoni befinden sich nicht mehr im Land."