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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. August 2021

Twitterer 'Greymon55' hat mit zwei Tweets – No.1 & No.2 – interessante Hinweise auf die Ausgestaltung der RDNA3-Generation unterhalb von Navi 33 gegeben. Denn hierfür wird AMD augenscheinlich keine RDNA3-basierten Grafikchips auflegen – selbige sollen mit Navi 33 enden. Damit würde sich zumindest erklären, wieso schon vergleichsweise viel zu Navi 31, 32 & 33 bekannt ist, jedoch kein Sterbenswörtchen zu Navi 34 & Co. Die nachfolgende Navi-4X-Generation (auf Basis der RDNA4-Architektur) soll dann hingegen mit höherer Anzahl an Grafikchips als Navi 3X antreten – sprich bei Navi 4X wird es dann wohl wieder explizite Mainstream- und Entry-Chips geben. Denkbar sogar, dass Navi 4X nochmals in der 5nm-Fertigung daherkommt – dann jedoch mit allen Chips unter 5nm und nicht einem Mix aus 5nm- und 6nm-Chips wie bei RDNA3.

Navi4x has more chip models than Navi3x.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 11. August 2021
 
Only N31-33 seems to be the RDNA3 core.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 11. August 2021

Wie AMD das Marktsegment unterhalb Navi 33 (angeblich im 450-Dollar-Bereich unterwegs) innerhalb der vermutlichen "Radeon RX 7000" Serie bestücken wird, ist dagegen derzeit offen bzw. liegt im Feld der Spekulationen. Eine hierzu oftmals angedachte Auflösung wäre die 6nm-Neuauflage von RDNA2-Grafikchips – folgend dem Trend, dass AMD die kleineren Chips dieser Grafikkarten-Generation wohl lieber in 6nm anstatt 5nm auflegt, wahrscheinlich um die zur Verfügung stehenden 5nm-Wafer anfänglich primär den eigenen Zen-4-Prozessoren zukommen zu lassen. Denkbar wäre an dieser Stelle aber auch die Weiterbenutzung der aktuellen 7nm-Technik, eventuell auch unter anderen Namen (aka "Rebrandings"). Ein Portfolio-Aufbau basierend auf Grafikchips unterschiedlicher Architektur- und Fertigungsstufen hat bei AMD durchaus Tradition – und damit spart man sich den einen oder anderen neu aufzulegenden Chip.

So oder so würde RDNA3 damit "nur" einen Aufsatz auf das RDNA2-Portfolio ergeben – Navi 21 würde durch Navi 33 ersetzt, oben drauf kommen dann Navi 32 & 31. Dies bedeutet primär, dass Radeon RX 6000 Grafikkarten basierend auf Navi 22/23/24 bestenfalls durch (somit nur leicht optimierte) 6nm-Varianten ersetzt werden, im schlechtesten Fall gibt es nur ein Rebranding innerhalb der Radeon RX 7000 Serie auf Basis desselben Chip-Unterbaus. Navi 22/23/24 bzw. eventuelle 6nm-Derivate davon dürften uns also vergleichsweise lange begleiten – bis weit in die 5nm-Generation hinein und damit über das Jahr 2022 hinaus. Augenscheinlich bringt erst die Radeon RX 8000 Serie auf Basis RDNA4 bzw. Navi 4X dann eine Ablösung dieser kleineren und mittleren RDNA2-Chips daher. Dies gilt natürlich nur, sofern sich dieses Gerücht, wonach es keine kleineren RDNA3-Chips unterhalb von Navi 33 gibt, letztlich halten läßt.

Radeon RX 6000 Radeon RX 7000
Navi 31
geschätzt $1000-1500, möglicherweise Radeon RX 7900 Serie
Navi 32
geschätzt $600-1000, möglicherweise Radeon RX 7800 Serie
Navi 21
$579-999, Radeon RX 6800/6900 Serien
Navi 33
angeblich ~$450, möglicherweise Radeon RX 7700 Serie
Navi 22
$479, Radeon RX 6700 Serie
Navi 22  (oder 6nm-Refresh von N22)
geschätzt $350, möglicherweise Radeon RX 7600 Serie
Navi 23
$379, Radeon RX 6600 Serie
Navi 23  (oder 6nm-Refresh von N23)
geschätzt $250, möglicherweise Radeon RX 7500 Serie
Navi 24
geschätzt $200, möglicherweise Radeon RX 6500 Serie
Navi 24  (oder 6nm-Refresh von N24)
geschätzt $150, möglicherweise Radeon RX 7400 Serie
Anmerkung: rein spekulative Projektion, basierend auf Gerüchten & eigenen Annahmen

Nachdem die Radeon RX 6600 XT sich nach ihrem Verkaufsstart – wie gestern ausgeführt – recht gut auf eine Preislage von ab 429 Euro eingerichtet hatte (mit auch einer breiten Auswahl von Angeboten auf 439 Euro), ist diese preisliche Situation im Laufe des 12. August immer weiter abgebröckelt. Der niedrigste Preis steht nunmehr bei 450 Euro, allerdings liegen nur wenige Angebote unterhalb von 480 Euro – womit sich das Risiko ergibt, dass sich die besten Preislagen somit noch weiter in Richtung dieser Marke (von 480€) verschieben. Dazu dürfte sicherlich auch die zu beobachtende Verschlechterung der Lieferbarkeit beitragen: Beispielsweise bei der Mindfactory ist von den ursprünglich 14 Angeboten derzeit kein einziges mehr gelistet – es wurde ergo alles ausverkauft. Auch bei anderen Händlern ist die Angebotspalette kleiner geworden und wird dann oftmals gleich nur noch zu höheren Preislagen angeboten.

So steht im Geizhals-Preisvergleich der aktuelle Bestpreis sogar bei 490 Euro – das wären dann schon +29% auf den Listenpreis oben drauf. Sofern hier nicht schnellstmöglich Nachlieferungen ankommen, geht die Radeon RX 6600 XT genauso den Weg der Preisübertreibungen der anderen RDNA2- und Ampere-Karten mit – dann hat es bei dieser Karte dann einfach nur etwas länger gedauert, um diesen Zustand zu erreichen. Aufgrund des ziemlich hoch angesetzten Listenpreises wird die relative Preisübertreibung der Radeon RX 6600 XT zwar immer klar unterhalb der anderen AMD-Karten liegen, aber das Prinzip ist dennoch dasselbe: Die Preise bewegen sich mangels überzeugender Liefermengen generell auf ein Niveau zu, bei welchem nur noch jene kaufen, wo entweder das Geld keine Rolle spielt oder wo ein Zwang (wegen Ausfall der vorherigen Grafikkarte) dahintersteht.

Radeon RX 6600 XT bester Preis Preisübertr. Preisspanne Lieferbarkeit
Verkaufsstart (15:00) 379€ ±0 379-499€ ★★☆☆☆
Verkaufsstart +20min (15:20) 380€ ±0 380-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +29min (15:29) 409€ +8% 409-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +41min (15:41) 429€ +13% 429-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +1h (16:00) 429€ +13% 429-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +13h (04:00 Nachts) 429€ +13% 429-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +1½ Tage 450€ +19% 450-519€ ★★★☆☆