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Deutsche Traditionsfirma Kopfhörer-Geschäft von Sennheiser wird ins Ausland verkauft

Das Familienunternehmen Sennheiser aus Wedemark bei Hannover geht teilweise an einen Schweizer Investor. Der verdient sein Geld eigentlich mit Hörgeräten.
Gebrüder Sennheiser bei der Bilanz-Pressekonferenz 2020

Gebrüder Sennheiser bei der Bilanz-Pressekonferenz 2020

Foto: imago images/localpic

Der niedersächsische Kopfhörer-Spezialist Sennheiser wird an einen ausländischen Investor verkauft. Der Schweizer Hörgeräte-Hersteller Sonova übernimmt für 200 Millionen Euro die »Consumer Division« des deutschen Familienunternehmens aus Wedemark bei Hannover. Das Geschäft erwirtschafte mit rund 600 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 250 Millionen Euro.

Sonova, nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Hörgeräten, finanziere die Transaktion aus bestehenden Mitteln. Die Marke Sennheiser werde in Lizenz weitergeführt. Der Deal muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden und soll bis Jahresende abgeschlossen sein.

»Wir wollen die Mannschaft und den Standort erhalten, weil dort die Expertise ist«, sagte Sonova-Chef Arnd Kaldowski. »Für die Käufer ändert sich nichts.« Sonova könne aber Technologie aus dem Hörgerätebereich zusteuern, etwa, um die Batterieladung der im Ohr getragenen, kleinen Kopfhörer, zu verbessern.

Man sei »überzeugt«, dass Sonova »die großen Wachstumschancen ausschöpfen wird«, so Firmen-Co-Chef Daniel Sennheiser. Sein Unternehmen hatte im vergangenen Juli den Abbau von 650 seiner 2800 Stellen bis 2022 angekündigt. Grund sind das durchwachsene Geschäftsjahr 2019 und die Auswirkungen der Coronapandemie.

sbo/rtr/dpa

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