PS5: Hat die interne SSD ein 'Verfallsdatum'?

Die eingebaute NVME-SSD der PlayStation 5 ist fest auf der Hauptplatine verlötet. Doch wie lang hält diese und was, wenn sie kaputt geht?

Könnte sich die verlötete SSD als Problem herausstellen? Könnte sich die verlötete SSD als Problem herausstellen?

Neuer Technik Vertrauen zu schenken ist immer erst einmal ein wenig schwierig. So auch im Bezug auf unsere liebgewonnenen Festplatten. SSDs sind nicht nur aufgrund der vergleichsweise geringen Kapazität angreifbar, auch geistert seit Jahren die Frage nach deren Langlebigkeit durchs Netz. Das betrifft nun auch die PS5, die Bedenken sind dabei aber durchweg unbegründet.

Wie lang hält die interne SSD der PS5?

Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da wir noch nicht genau wissen, welche Speicher-Chips bei der PlayStation 5 verbaut wurden. Wir orientieren uns daher an Sonys Teardown-Video. Dort lässt sich die Modellnummer des NAND-Speichers erkennen. "TH58LJT0T24BA4C" verweist auf 3D-TLC-BiCS-Speicherbausteine von Toshiba, welche in der TR200-Reihe des Herstellers eingesetzt werden.

Im Teardown-Video erkennt man die Modellnummer der SSD-Chips, die uns zu Toshiba führt. Im Teardown-Video erkennt man die Modellnummer der SSD-Chips, die uns zu Toshiba führt.

250 Schreibzyklen je Gigabyte: Bei SSDs ist immer angegeben, nach wie vielen geschriebenen Daten ein Ausfall der elektrischen Komponenten eintreten kann. Zu finden ist diese Information unter dem Kürzel "TBW" (Terrabytes Written). Für die Speicherbausteine der PS5 lässt sich dahingehend eine garantierte Lebensdauer von 206,25 TB errechnen.

Um das einzuordnen: Um diesen Richtwert zu überschreiten, müsstet ihr über einen Zeitraum von 5,5 Jahren tagtäglich Call of Duty: Warzone (102,4 GB, Stand 14.10.2020) komplett neu installieren. Und selbst dann ist nicht automatisch gegeben, dass die Leistung des Speichers nachlässt. Langzeittests bescheinigen SSDs eine deutlich längere Lebensdauer, als es die Hersteller angeben.

Kurzum: Selbst bei exzessiver Nutzung ist ein altersbedingter Defekt nahezu ausgeschlossen.

Alternativen bei Defekt nach Garantieablauf

Wahrscheinlicher ist, dass eine SSD aufgrund eines elektrischen Defekts oder Gewalteinwirkung den Geist aufgibt. Einen neuen Speicherbaustein zu verlöten, wäre dann die einzig mögliche Reparaturmethode. Wobei Sony theoretisch auch den M.2-Erweiterungsslot der PS5 als Systemdatenträger verwenden könnte. Entweder sofort ab Release oder per Firmware-Update. Einschnitte sollten aufgrund der Geschwindigkeit von NVME-SSDs nicht zu erwarten sein.

Ein späterer Defekt ist sehr unwahrscheinlich: Fehlerbehaftete Speicherbausteine machen sich in der Regel schnell bemerkbar, weshalb einem Garantiefall zügig nachgegangen werden kann.

Festplatten waren schon immer unzuverlässig

Klassische Festplatten sind mit zunehmender Betriebsdauer anfälliger für Verschleißdefekte und verlieren sukzessive Geschwindigkeit. Man rechnet bei der veralteten Technik eher mit einer Nutzungsspanne von ungefähr 5 Jahren. Dieser Zeitraum ist von vielen Konditionen abhängig, wie etwa Hitzeeinwirkung, plötzlicher Erschütterung oder durchgängiger Vibration. Gegen diese Faktoren ist eine SSD baubedingt nahezu vollständig abgesichert.

Und wie ist das bei der Xbox Series X|S?

Findige GamePro-Nutzer haben uns auf gerenderte Bilder der Series-X-Hauptplatine aufmerksam gemacht, die auf einen Rahmen für M.2-SSDs mit 42 mm Länge hinweisen. Ein Austausch würde dadurch erheblich vereinfacht werden, auch wenn man das Gehäuse dafür öffnen muss. Aktuell überwiegt jedoch eher das Problem, dass SSDs mit PCIe-Gen.4-Spezifikation in diesen Abmessungen so gut wie nicht verfügbar sind. Dass sich das bald ändern wird, steht aber außer Frage.

Rückseite der Hauptplatine mit hervorgehobenem M.2-Slot. Rückseite der Hauptplatine mit hervorgehobenem M.2-Slot.

Einhundertprozentig ausschließen lassen sich verlötete Speichermodule nicht, da Bilder von echten Series-X-Platinen bisher fehlen. Auch könnten sich Details an der Platine seit dem Erstellen der Render-Bilder geändert haben. Sollte Microsoft allerdings an diesem Design festhalten, wäre es eine große Erleichterung für all jene, die nach Ablauf der Garantiezeit von einem Defekt der internen SSD betroffen sind.

Zumindest die interne SSD der PlayStation 5 hält einiges aus und ein Defekt ist extrem unwahrscheinlich. Hattet ihr diesbezüglich Sorgen?

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