Grundausbildung in der Bundeswehr (Symbol-Bild).
epd-bild / Gustavo Alabiso
Die Web-Serie "Die Rekruten" der Bundeswehr wird doch nicht bei RTL II laufen. Das Verteidigungsministerium verhandelt jedoch mit anderen Sendern über eine TV-Ausstrahlung.
21.08.2017

Der Privatsender RTL II wird den Bundeswehr-Youtube-Hit "Die Rekruten" doch nicht ausstrahlen. "Wir werden die Serie nicht zeigen", sagte Sendersprecher Martin Blickhan am Montag in Grünwald dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Bundesverteidigungsministerium verhandelt nun mit anderen Sendern über eine Ausstrahlung, wie eine Sprecherin dem epd bestätigte. "Die Rekruten" sollte redaktionell bearbeitet und als dreistündige TV-Doku bei RTL II laufen. Das hatte der Sender im Mai bekanntgegeben.

Kein attraktiver Sendeplatz gefunden

Die Entscheidung gegen das Format, das ursprünglich der Nachwuchsgewinnung bei der Bundeswehr dienen sollte, habe rein formale Gründe, betonte RTL-II-Sprecher Blickhan. Das Bundesverteidigungsministerium habe auf einer zeitnahen Ausstrahlung bestanden, die der Sender allerdings nicht einhalten könne.

Das Ministerium bestätigte formale Gründe: Es sei nicht gelungen, mit RTL II einen attraktiven Sendeplatz für das Format zu vereinbaren, sagte die Sprecherin. Die Web-Serie war im vergangenen Herbst auf Youtube gestartet und verzeichnete mehr als 44 Millionen Abrufe. Das Bundesverteidigungsministerium hatte als Auftraggeber 1,7 Millionen Euro in die Produktion investiert, hinzu kamen 6,2 Millionen Euro für Werbung.

"Die Rekruten" zeichnete in 90 Folgen von etwa jeweils fünf Minuten die Entwicklung von zwölf jungen Frauen und Männern in der zwölfwöchigen Grundausbildung nach. Offizielle Zielgruppe waren "die 17- bis 25-Jährigen in Deutschland, die sich über ihre Berufswahl Gedanken machen". Wegen der hohen Kosten für die Serie stand die Bundeswehr in der Kritik.

Laut dem Ministerium sorgte die Webserie jedoch für verstärktes Interesse an der Bundeswehr: Die Karriereseite der Armee habe während der Ausstrahlung 40 Prozent mehr Zugriffe verzeichnet und die Bundeswehr über 20 Prozent mehr Bewerbungen für die Mannschafts- und Unteroffizierslaufbahn erhalten. Im kommenden Herbst werde es ein neues Web-TV-Format zur Nachwuchsgewinnung geben, kündigte die Sprecherin an.

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