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Yahoo zahlt Millionen für Verwaltungsposten Marissa Mayers Nachfolger kassiert das Doppelte - für viel weniger Arbeit

Erstaunte Marissa Mayer: Ihr Nachfolger an der Yahoo-Spitze, Thomas McInerney, erhält gemessen an der Aufgabe ein mehr als fürstliches Gehalt

Erstaunte Marissa Mayer: Ihr Nachfolger an der Yahoo-Spitze, Thomas McInerney, erhält gemessen an der Aufgabe ein mehr als fürstliches Gehalt

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Foto: Peter_Roggenthin/ picture-alliance / dpa/dpaweb

Die bisherige Yahoo-Chefin Marissa Mayer galt schon als nicht gerade bescheiden, wenn es um Gehaltsansprüche ging. Erst vor Kurzem machte Mayer Schlagzeilen, weil sie zum Abschied von der Spitze des Internet-Dinosauriers eine satte Abfindung von 23 Millionen Dollar einstreichen wird.

Gemessen an Mayers designiertem Nachfolger an der Spitze des Unternehmens erscheinen die Bezüge der Managerin allerdings geradezu bescheiden. Das geht aus Informationen des Unternehmens hervor, über die die US-Zeitschrift "Fortune " berichtet. Demnach lassen die Gehaltskonditionen des künftigen Yahoo-Chefs Thomas McInerney im Vergleich zu jenen seiner Vorgängerin die Bedeutung des Begriffes Gender-Pay-Gap - also die Lücke in der Bezahlung zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeitern bei gleicher Tätigkeit - in völlig neuem Licht erscheinen.

Laut "Fortune" wird McInerney an der Spitze des künftigen Unternehmens, das von "Yahoo" in "Altaba" umbenannt werden soll, etwa doppelt so viel verdienen wie zuvor Mayer - und das, obwohl schon jetzt klar ist, dass er nicht annähernd so viel zu tun haben wird.

Mayer hatte im Juli 2012 noch die Herkulesaufgabe übernommen, den kriselnden Internetkonzern wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Das gelang ihr zwar nicht wirklich, für ihre Bemühungen strich sie aber bereits eine ansehnliche Vergütung ein. Laut "Forbes " beläuft sich das Vermögen der 41-jährigen inzwischen auf 430 Millionen Dollar (etwa 405 Millionen Euro).

McInerney dagegen hat mit dem bisherigen Web-Geschäft von Yahoo  nichts mehr am Hut, das erwirbt für mehr als vier Milliarden Dollar der Medienkonzern Verizon . Der Preis war erst kürzlich aufgrund der umfangreichen Hacker-Probleme, die bei Yahoo zuletzt bekannt geworden waren, um einige Hundert Millionen Dollar gesenkt worden.

Das einzige, was McInerney an der Spitze von Yahoo - oder besser Altaba, wie das Unternehmen künftig ja heißen soll - zu tun haben wird, ist vielmehr die Verwaltung des nach dem Verizon-Deal in der Gesellschaft verbleibenden Pakets von Aktien des chinesischen Internethändlers Alibaba , eines Anteils an Yahoo Japan sowie einiger kleinerer Investments. Für diese überschaubare Aufgabe - Yahoo selbst bezeichnet sich "Fortune" zufolge mit Blick auf die Zukunft selbst lediglich noch als "Fonds" - erhält McInerney dem Bericht zufolge ein Grundgehalt von zwei Millionen Dollar pro Jahr. Das ist schon mal das Doppelte der einen Million, die Mayer bis zuletzt als Basis einstrich.

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Insgesamt erwartet Yahoo allerdings schon jetzt, seinem künftigen Chef für das erste Jahr vier Millionen Dollar zu überweisen, inklusive Boni, die noch einmal ebenso hoch sind wie das Grundgehalt. Damit läge McInerney wiederum 25 Prozent über den vergleichbaren Bezügen, die Mayer zuletzt erhielt, so "Fortune".

Und damit nicht genug: Obendrauf kommen noch langfristige Bonuszahlungen von bis zu 24 Millionen Dollar, die McInerney im Idealfall zustehen. Sollte er auch an dieser Stelle das Maximum erreichen, läge er erneut um das Doppelte über jenen Beträgen, die Mayer zuletzt zugesprochen wurden, schreibt "Fortune".

Und das alles für eine Posten, den man in Deutschland wohl als eine Art Frühstücksdirektor bezeichnen würde. Oder, wie "Fortune" es ausdrückt: McInerney bekommt einen Riesenbetrag dafür, dass er an der Spitze eines Fonds sitzt, der sich im Wesentlichen selbst verwaltet.