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Thema: Arbeitszeugnis

Formulierungen im Arbeitszeugnis

Die wahre Meinung

Im Arbeitszeugnis versteckt sich hinter so mancher wohlwollend klingenden Formulierung eine andere, nämlich die "wahre" Meinung des Arbeitgebers, die von dem nächsten Arbeitgeber nur richtig gedeutet werden muss. Derartige Formulierungstechniken im Arbeitszeugnis werden häufig fälschlicherweise als Geheimcode verstanden, weil sie darauf abzielen eine Aussage positiv klingen zu lassen, ihr aber auch oder sogar vor allem einen negativen Sinn zu geben.

Geheim sind diese Formulierungstechniken und die auf ihnen beruhenden Texte nicht, aber viele Details sind so manchem Arbeitnehmer unbekannt und haben schon zu vielen Missverständnissen geführt. Der Inhalt solcher Formulierungen darf nicht überinterpretiert werden, denn nicht jedes Stilmittel im Arbeitszeugnis muss unbedingt auf etwas Negatives schließen lassen.

Nach Einschätzung von Experten drücken folgende im Arbeitszeugnis angewandten Formulierungstechniken negative Inhalte aus:

  • Umstellung der gängigen Reihenfolge
  • Überbetonung von Selbstverständlichem
  • Ironische Übertreibungen
  • Verwendung von Verneinungen
  • Stets positive Formulierungen
  • Auslassung bestimmter Teile
  • Häufige Passivformulierungen
  • Einschränkungen und Andeutungen
  • Kurze und knappe Aussagen
  • Übertriebene Ausführlichkeit
  • Überwiegend Floskeln
  • Widersprüchliche Aussagen

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Arbeitszeugnis: Umstellung der gängigen Reihenfolge

Bei einigen Aussagen ist die Einhaltung einer Reihenfolge im Arbeitszeugnis zwingend notwendig. Auch ungewöhnliche Verschiebungen einzelner Elemente (z.B. die Beurteilung des sozialen Verhaltens vor der Arbeitsleistung zu nennen) bedeutet nichts Gutes. (Qualifiziertes Arbeitszeugnis – Form und Aufbau) Diese Technik wird häufig auch innerhalb der Aufgabenbeschreibung im Arbeitszeugnis angewandt: Weniger Wichtiges wird vor Wichtigem genannt und dadurch insgesamt abgewertet.

Sein Verhalten zu Kollegen, Kunden und Vorgesetzten war einwandfrei.

Diese Formulierung im Arbeitszeugnis weist darauf hin, dass sich der Arbeitnehmer mit seinen Kollegen besser als mit den Vorgesetzten verstanden hat und damit als schwierig gilt.

Zu ihren Sekretariatsaufgaben im Büro gehörten die Ablage, das Bestellen von Büromaterial, der gesamte Schriftverkehr sowie die Terminplanung.

Der Schriftverkehr und die Terminplanung sind bei einer Sekretärin in der Regel höherwertiger als die Ablage. Das kann im Arbeitszeugnis bedeuten, dass die Arbeitsleistung nicht zufriedenstellend war.


Arbeitszeugnis: Überbetonung von Selbstverständlichkeiten

Selbstverständliches, das über Gebühr betont wird, kann im Arbeitszeugnis Kritik ausdrücken.

Herr Meier ist eine ganz außerordentliche Führungskraft, die stets mit den Mitarbeitern sehr gute Gespräche geführt hat.

Besonders schätzten wir an Frau Kant ihre Pünktlichkeit. Wir konnten uns immer darauf verlassen, dass sie zu allen Terminen stets rechtzeitig erschien. Auch in anderen Situationen können wir ihr großes Organisationstalent bescheinigen.

In beiden Beispielen wird eine selbstverständliche Aufgabe und vorauszusetzende Fähigkeit im Arbeitszeugnis zu allgemein betont. Daher scheint es damit nicht zum Besten gestanden oder sich hierauf beschränkt zu haben.


Arbeitszeugnis: Ironische Übertreibungen

Ironie ist ein ähnliches Stilmittel wie die Überbetonung. Allerdings ist es nicht immer leicht zu entscheiden, wo Ironie anfängt bzw. fälschliche Formulierungen im Arbeitszeugnis aufhören.

Frau Bunte verfügt über ein bemerkenswertes Bildungsniveau, mit dem sie alle gesellschaftlichen Anlässe stets bereicherte.

Diese an sich nette Formulierung wird im Arbeitszeugnis zur Umschreibung für Geschwätzigkeit.


Arbeitszeugnis: Verwendung von Verneinungen

Im Arbeitszeugnis bleibt zwar ein positiver Sachverhalt bestehen, wird unter Verwendung der Verneinungen aber abgewertet.

Sie war nie unpünktlich und stets zuverlässig.
Sein Verhalten war ohne jede Beanstandung.


Die Aussagen klingen zunächst positiv und entsprechen dem alltäglichen Sprachgebrauch. Die Wörtchen "ohne und nie" beinhalten jedoch eine negative Bewertung im Arbeitszeugnis. Ein gute Beurteilung müsste im Arbeitszeugnis folgendermaßen formuliert werden: "Sie war stets pünktlich und zuverlässig" oder "Sein Verhalten war stets vorbildlich".


Arbeitszeugnis: Stets positive Formulierungen

Selbst schlechte Beurteilungen werden mit dieser im Arbeitszeugnis angewandten Technik noch positiv klingend formuliert. Fehlt einer eigentlich positiven Aussage (z.B. ihre Arbeitsergebnisse waren gut) die verstärkende Betonung (stets sehr gut) entspricht das einer gerade einmal ausreichenden Beurteilung. Bei einer wirklich sehr guten Leistung, muss die Beurteilung im Arbeitszeugnis extrem positiv ausgedrückt werden. Das gelingt unter Verwendung von Temporaladverbien wie stets, immer, jederzeit sowie positiv qualifizierenden Adjektiven wie einsatzfreudig, zielstrebig, motiviert usw.

Herr Mertens hat seine Aufgaben stets und in jeder Hinsicht zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt.
Mit den Leistungen von Frau Müller waren wir insgesamt recht zufrieden.

Herr Mertens erhielt im Arbeitszeugnis die Note sehr gut. Bei Frau Müller wird selbst in einer klar "mangelhaften" Beurteilung noch von Zufriedenheit gesprochen. Das kann den nichtkundigen Leser in die Irre führen.


Arbeitszeugnis: Auslassung bestimmter Teile

Die Zeugnissprache im Arbeitszeugnis verfügt über zahlreiche feststehende und zusammengehörende Formulierungen. Werden einzelne Bestandteile dabei ausgelassen, spricht man in diesem Zusammenhang von "beredtem Schweigen".

Ihr Verhältnis zu Kollegen und Kunden war stets vorbildlich.
Er war stets fleißig und pünktlich.


Ein fehlender Bestandteil im Arbeitszeugnis spricht Bände. Die Nichterwähnung des Vorgesetzten im "guten Verhältnis zu Kollegen und Kunden" lässt sich beispielsweise dahingehend deuten, dass es zwischen ihm und dem Arbeitnehmer Probleme gab. Im zweiten Beispiel lautet die eigentliche Trias "fleißig, pünktlich und ehrlich" und zeigt auf, womit es anscheinend gehapert hat.


Arbeitszeugnis: Häufige Passivformulierungen

Die Technik der Passivformulierung macht sich ähnlich wie die Negationstechnik den alltäglichen Sprachgebrauch im Arbeitszeugnis zunutze.

Herr Schmidt wurde als Office Manager in unserer Niederlassung Schwerin eingesetzt.
Frau Lange wurde angewiesen, ...
Frau Hopp wurden folgende Aufgaben übertragen ...


Hinter diesen Formulierungen würde für gewöhnlich kaum jemand etwas Negatives vermuten. Im Arbeitszeugnis ist eine solche Passivierung (wenn sie gehäuft auftritt) jedoch mit einer Abwertung gleichzusetzen. Richtig heißt es: Er war als Office Manager in unserer Niederlassung in Schwerin tätig. Frau Lang/ Frau Hopp war verantwortlich für..


Arbeitszeugnis: Einschränkungen und Andeutungen

Einschränkende Aussagen stellen häufig die gesamte Kompetenz des Mitarbeiters in Frage. Ebenso können Andeutungen im Arbeitszeugnis auf Mängel in der Leistung oder im Verhalten hinweisen.

Er beherrschte seinen Aufgabenbereich im Großen und Ganzen sehr sicher.

Die Leistung war vermutlich nicht zufriedenstellend.

Sie wurde im Rahmen ihrer Fähigkeiten in der Rechnungsprüfung eingesetzt.

Ihre Fähigkeiten waren eher begrenzt.


Arbeitszeugnis: Kurze und knappe Aussagen

Wenn bestimmte Formulierungen im Arbeitszeugnis sehr kurz ausfallen, kann das ebenfalls als Abwertung interpretiert werden.

Herr Schulz arbeitete stets zuverlässig.

Diese Aussage beschränkt sich auf ein einziges Adjektiv. Andere Eigenschaften könnten dabei vermisst werden, z.B. zügig und ordentlich.


Arbeitszeugnis: Übertriebene Ausführlichkeit

Fallen einzelne Beurteilungen im Arbeitszeugnis zu detailliert aus, insbesondere wenn es sich dabei um weniger Wichtiges handelt, kommt das ebenfalls einer Abwertung gleich.

Die Registratur führte sie stets pünktlich, außerordentlich exakt und stets zuverlässig durch.
Herr Hahn schloss jeden Morgen das Büro auf und ging auch immer ans Telefon, wenn es klingelte, um mit den Anrufern die unterschiedlichsten Anliegen zu besprechen.


Den beschriebenen Tätigkeiten wird zu große Bedeutung beigemessen; andere Aufgaben wurden vermutlich vernachlässigt.


Arbeitszeugnis: Überwiegend Floskeln

Bei dieser Technik werden nur oder zum großen Teil allgemein bekannte Formulierungen im Arbeitszeugnis sehr floskelhaft verwendet, so dass individuelle Aussagen über den Mitarbeiter fast gänzlich fehlen.


Arbeitszeugnis: Widersprüchliche Aussagen

Mit dieser Technik werden bestimmte Aussagen aufgehoben, indem zwei widersprüchliche Aussagen getroffen werden.

Frau Müller war jederzeit um zeitnahe Umsetzung bemüht und erledigte ihre Aufgaben stets selbstständig mit äußerster Sorgfalt und größter Genauigkeit.

Im ersten Teilsatz erhält Frau Müller die Note "mangelhaft", im zweiten Teil die Note "sehr gut", so dass sich die Beurteilungen im Arbeitszeugnis gegenseitig aufheben und im Zweifel negativ bleiben. In der Praxis kommen solche eindeutigen Beispiele eher selten vor. Daran wird aber deutlich, wie Arbeitgeber verschlüsselt Kritik üben können.

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