Cloud-Speicher­dienste im Test Einmal Himmel und zurück

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Cloud-Speicher­dienste im Test - Einmal Himmel und zurück

Backup. Mit Cloud-Speicher­diensten lassen sich die eigenen Daten bequem in der Cloud sichern. Die Stiftung Warentest hat neun Anbieter getestet. © Sasa Djelic

Unser Cloud-Speicher-Vergleich zeigt, welche Dienste schnell und günstig sind. Empfehlen können wir nicht alle: Manch Daten­transfer tröpfelt. Ein Anbieter ist mangelhaft.

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Früher musste man daran denken, regel­mäßig Backups auf eine USB-Fest­platte zu ziehen – heute kann man dafür Speicher­platz im Internet buchen und das Kopieren einer Software über­lassen. Alles, was sich auf Computer, Handy oder Tablet ändert, über­trägt sie auto­matisch als Kopie in den Online-Speicher. Und anders als auf der USB-Fest­platte sind die Dateien dort vielseitig nutz­bar: Der Oma einen Link auf die Urlaubs­fotos schi­cken, mit den Freunden gleich­zeitig an einem Song arbeiten oder im Supermarkt die Einkaufs­liste aufrufen – all das geht mit Cloud-Speichern.

Die Stiftung Warentest hat 9 Cloud-Speicherdienste geprüft, sowohl amerikanische als auch europäische. Wir wollten zum Beispiel wissen, wie schnell die Dienste arbeiten, ob sie einfach zu bedienen sind und wie gut die Accounts geschützt sind. Mit unseren Ergeb­nissen finden Sie einen Cloud-Dienst mit viel kostenlosem Speicher und erfahren, welcher Anbieter Ihre Daten am schnellsten herauf- und herunter­lädt.

Warum sich der Cloud-Speicher-Vergleich für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Der Test zeigt deutliche Unterschiede in der Qualität: Von den neun geprüften Anbietern sind vier gut, einer allerdings ist mangelhaft. Im Test waren große amerikanische Anbieter wie Apple, Dropbox, Google und Microsoft sowie deutsche oder europäische Firmen wie GMX, Live­drive, pCloud, Strato und Telekom. Kosten: ab sieben Euro pro Monat.

Der beste Cloud-Speicher­dienst für Sie

Die Cloud-Dienste unterscheiden sich gerade in wichtigen Details stärker als mancher denkt. Der eine bietet viel kostenlosen Speicher­platz, ein anderer gar keinen. Manche speichern auch ältere Versionen von Dateien. Und einige sind wiederum besonders einfach in der Bedienung. Klicken Sie einfach auf das Logo des jeweiligen Anbieters: Mit unseren Detail-Infos finden Sie den Cloud-Dienst, der am besten zu Ihren Anforderungen passt.

So schnell sind die Dienste

Sind Sie ein ungeduldiger Mensch? Ein Argument für oder gegen einen Dienst kann seine Geschwindig­keit sein. Wer bei der Erstein­richtung zum Beispiel 500 GB in einem Rutsch synchronisieren will, braucht je nach Anbieter zwischen mehreren Stunden und vielen Tagen. Hier erfahren Sie, welcher Cloud-Dienst wie schnell ist.

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Daten sichern: Warum ein Cloud-Speicher sinn­voll sein kann

Familien­fotos, Videos von Taufen und Hoch­zeiten oder gar die fast beendete Doktor­arbeit – auf PCs und Laptops sind viele wichtige und persönlich wert­volle Daten gespeichert. Umso schlimmer ist es, wenn der Rechner kaputt oder verloren geht und die Daten sonst nirgends abge­speichert sind, beispiels­weise auf einer externen Fest­platte. Wer sich für diese Art der Daten­sicherung entscheidet, muss allerdings daran denken, regel­mäßig seine Daten zu kopieren. Und ein Wasser­schaden oder Wohnungs­brand zum Beispiel kann im schlimmsten Fall sowohl den Rechner als auch die in der Wohnung aufbewahrte Sicher­heits­kopie vernichten.

Experten empfehlen deshalb, ein Backup aller wichtigen Daten außer­halb der eigenen vier Wände aufzubewahren. Hier kommen die Cloud-Dienste in unserem Test ins Spiel: Falls gewünscht, über­nehmen diese professionellen Anbieter das Speichern und Sichern der Daten.

Cloud-Speicher: Wie Sie den richtigen finden

In unserem Test haben wir neun Anbieter geprüft, die ab etwa sieben Euro pro Monat mindestens 1 Terabyte Online-Speicher­platz im Programm haben. Das reicht für etwa 250 000 Fotos – und dürfte den meisten genügen für ein Backup aller wichtigen Daten. Weitere Kriterien, die Teil unserer Test­ergeb­nisse sind und die Sie bei der Wahl des Cloud-Dienstes beachten sollten:

  • Kostenloser Speicher­platz: Je nach Anbieter gibt es von gar keinem bis zu 15 Gigabyte kostenlosen Onlinespeicher, mit dem sich die Vor- und Nachteile des Cloud-Dienstes gratis erkunden lassen. Zusätzliche Informationen zum Einstieg lesen Sie auch in unserem Artikel So nutzen Sie die Cloud sinn­voll.
  • Versionierung: Einige Cloud-Speicher­dienste im Test speichern auch ältere Versionen der Daten. Falls ein alter Stand benötigt wird, lässt sich dieser leicht wieder herstellen.
  • Zusatz­verschlüsselung: Zwei der Anbieter haben in den geprüften Tarifen eine Funk­tion, mit der wichtige Dokumente wie Zeug­nisse oder Ausweise bereits auf dem eigenen Rechner verschlüsselt werden können. Das funk­tionierte allerdings nur bei einem Cloud-Dienst zuver­lässig.
  • Basis­schutz persönlicher Daten: Wie gut schützen die Cloud-Speicher­dienste unter anderem das Nutzer­konto und die Daten­über­tragung? Sicher für viele eine wichtige Frage. Aber: Nicht alle getesteten Cloud-Speicher über­zeugen in diesem Punkt.
  • Haupt­sitz des Unter­nehmens: Nicht jeder Nutzer will seine Daten einem Unternehmen anver­trauen, das amerikanischem Daten­schutz unterliegt. Drei Anbieter haben uns bestätigt, dass sie ihre Server ausschließ­lich in Deutsch­land betreiben.
  • Geschwindig­keit: Wie schnell laden die Cloud-Dienste die Daten herauf und herunter? Wir haben die Anbieter in mehreren Szenarien geprüft. Als Beispiel für die Erstein­richtung ließen wir einen 2,5 Gigabyte großen Ordner synchronisieren. Dabei ergaben sich erhebliche Unterschiede, ein Anbieter fiel durch. In weiteren Prüfungen haben wir Pakete aus unterschiedlich großen und unterschiedlich vielen Dateien direkt hin- und herkopiert. Auch hier hieß es einmal mangelhaft.

Tipp: Wer die Daten gar nicht aus der Hand geben will, kann sich auch mit einem Fest­platten-System (NAS) eine private Cloud aufbauen. Vorteil: Sie haben die volle Kontrolle über die Daten. Nachteil: Diese Technik ist nur für versierte Nutze­rinnen und Nutzer geeignet, die sich um alle notwendigen Sicher­heits­updates der Netz­werk­fest­platten kümmern können und wollen. Lesen Sie dazu auch unseren NAS-Test.

Schnelle, mobile Speicherlösungen für unterwegs zeigt unser Test Externe SSD-Festplatten im Test.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • TheBrave am 03.04.2024 um 11:15 Uhr
    Whatsapp-Backup Anrechnung bei Google ONE

    Google nervt seit Wochen, dass mein Speicherplatz für Fotos, Dokumente, Emails etc. fast aufgebraucht sei. Jetzt kommt noch die Anrechnung des Speichers für Whatsapp-Backups hinzu (bisher kostenlos).
    Ich habe ein Google ONE Abo für 200 GB für 2,99€ im Monat. Das finde ich einen fairen Preis. Die nächsthöhere Stufe wäre aber 2 TB, also das 10-fache. Brauche ich im Leben nicht. Und für 9,99€, also das dreifache. Unnötig.
    Meine Frau hat ein Abo über 100 GB für 1,99€. Laut Google-Support könnten wir unseren Speicher über einen Familienverwaltung zusammenlegen. Haben wir vor längerer Zeit gemacht. Klappt für meine Frau, sie sieht 300 GB. Ich sehe immer nur meine 200 GB. Heute Klärungsversuch und Kontaktaufnahme mit Google (Rückruf in unter einer Minute!): ja, das sei so. Der Admin würde die anderen Speicher nicht nutzen können, umgekehrt wohl. Ich müsse upgraden.
    Ich habe die Abo "umgedreht". Jetzt ist meine Frau Admin, ich sehe 300, sie ihre 100. Ohne Mehrausgaben... Ach, Google!

  • TheBrave am 03.04.2024 um 11:13 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 25.03.2024 um 12:18 Uhr
    Datenschutz und AGBs

    @cliffhanger: Hinweise zu einzelnen Aspekten der Bewertung zu den Gruppenurteilen "Basisschutz persönlicher Daten" und "Mängel in den AGB" finden Sie in den Kommentaren bei den jeweiligen Anbietern und im "So haben wir getestet":
    www.test.de/Cloudspeicher-Vergleich-5463650-5463654/

  • cliffhanger am 22.03.2024 um 12:01 Uhr
    Datenschutz und AGBs

    Könnten Sie etwas genauer erläutern, was Sie mit "Mängel" in den AGB und der Datenschutzerklärung meinen? Der Artikel ist diesbezüglich leider recht oberflächlich.
    Vielen Dank!

  • r0QtQtTDtVjaiVC5j27z am 05.03.2024 um 08:18 Uhr
    Tests zu oberflächlich

    Kein Wort über Ende-zu-Ende Verschlüsselung was zB Apple im System selbst anbietet.
    Generell sind die Ergebnisse sehr suspekt und spiegeln nicht das wieder was man über die Hersteller weiß.