Cyber-Spanner beobachtet Schülerinnen über deren Webcams

Ein Computerkrimineller aus dem Rheinland soll in die PCs von mindestens 150 Mädchen eingedrungen sein und die Kinder über Webcams ausspioniert haben.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Ein Computerkrimineller aus dem Rheinland soll in die PCs von mindestens 150 Mädchen eingedrungen sein und die Kinder über Webcams ausspioniert haben, berichtet das Westfalen-Blatt. Für den Zugriff auf die Webcam nutzte er einen Trojaner, den er per E-Mails mit gefälschtem Absender als Bildschirmschoner verteilte. An die Adresse sei er durch den Einbruch in ein ICQ-Konto eines Versmolder Gymnasiasten gelangt. Der Täter soll über einschlägige Internetforen noch eine Vorauswahl getroffen haben, welchen Mädchen er das Schadprogramm unter dem Namen des Schülers zusendet.

Die Sache war aufgeflogen, weil sich zwei Mädchen an ein Mitglied des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten (BvD) wandten, das im Rahmen eines Projekts Vorträge an Schulen hielt. Die Mädchen berichteten, dass die Kontrollleuchte der Webcam an ihrem Laptop leuchtete, obwohl sie die Internetkamera gar nicht eingeschaltet hatten. Der Datenschutzbauftragte Thomas Floß untersuchte daraufhin die Rechner und fand den Schädling. Über die IP-Adresse wurde der Wohnsitz des Spanners festgestellt. Als die Polizei bei ihm klingelte, sollen auf seinem Computer gerade Videos aus etlichen Kinderzimmern gelaufen sein.

Viele der Mädchen hätten zu leichtfertig die vermeintlich von dem Schüler geschickte Mail geöffnet und sich das Schadprogramm damit auf ihrem Computer eingefangen, erklärte Floß gegenüber dem Westfalen-Blatt. (dab)