Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schämt sich für das deutsche Mobilfunknetz. Auf einer Veranstaltung des zur Spiegel-Gruppe gehörenden Manager-Magazins sagte Altmaier: „Es ist eine der größten Blamagen des Technologiestandorts Deutschland, dass inzwischen 99 von hundert Handynutzern überzeugt sind, dass 4G bei uns ständig nur zusammenbricht – und ich muss sagen, mir geht es auch so.” Und weiter: “Ich bin ja viel im Auto unterwegs und ich habe inzwischen meinem Büro erklärt, dass ich bitte auf Fahrten nicht mehr mit ausländischen Ministerkollegen verbunden werden möchte, weil es mir total peinlich ist, wenn ich dann dreimal, viermal neu anrufen muss, weil ich jedes Mal wieder rausfliege.“
Was Altmaier allerdings nicht sagt: Die Regierung Merkel, an der er beteiligt ist, hat gegen die oft unzureichende Mobilfunkabdeckung genauso wenig getan wie die Bundesnetzagentur. Letztere hat nun bei der für Frühjahr 2019 geplanten Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen die Vorgaben für die Interessenten zwar etwas verschärft und die Versorgung der Landstraßen, Wasserstraßen und Schienenwege mit 5G in den Anforderungskatalog mit aufgenommen. Doch selbst in der Bundesregierung herrscht keineswegs Konsens über die Notwendigkeit einer flächendeckenden Einführung von 5G, wie eine Aussage von Bundes-Forschungsministerin Anja Karliczek zeigt: „5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig“. Damit dürfte Karliczek viele Landbewohner, die sich jetzt schon abgehängt fühlen, enttäuscht haben.
Zuletzt hatte gerade die CSU gefordert, dass 5G auch auf dem flachen Land durchgehend verfügbar sein müsse. Auf die Mobilfunkunternehmen, die die Lizenzen ersteigern, kämen dadurch Mehrkosten zu.
PC-WELT-Netztest