Laborversion von Fritz OS 7.50

Das Fritzfon lernt Sprechen

24.04.2022
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
In der Laborversion des neuen Fritz OS finden sich viele Neuigkeiten für Fritzbox, Fritz-Repeater und Fritzfon. Besonders clevere Funktionen erwarten Nutzer bei der Telefonie.

Üblicherweise stellt AVM die Laborversionen zunächst für die beliebtesten Modelle bereit, um mit den Rückmeldungen künftige Versionen für andere Fritzboxen und Fritz-Zubehör zu verbessern. Für welche Fritzbox es eine aktuelle Laborversion gibt, sehen Sie auf der Webseite https://avm.de/fritz-labor/. Fritz OS als Laborversion sollte man nicht auf einer Fritzbox installieren, die für den täglichen Internet- und WLAN-Zugang verwendet wird. Die Beta-Firmware kann instabil laufen und Abstürze der Fritzbox verursachen.

Je weiter fortgeschritten die Labor-Entwicklung ist, desto geringer ist die Gefahr eines Routerausfalls. Bei speziellen Anwendungen wie IPTV oder der korrekten Einbindung von Smart-Home-Geräten kann es trotzdem zu Problemen kommen. Wer darauf vorbereitet ist, kann eine Laborversion ohne Risiko zum Ausprobieren installieren und bei Problemen schnell das jeweils gerade offizielle Fritz OS einspielen.

So sieht Fritz OS 7.50 aus

AVM hat das Aussehen des Fritzbox-Menüs mit Fritz OS 7.50 aufgefrischt. Die Farben wirken moderner und die Menüs sind übersichtlicher strukturiert. So soll sich die neue Fritzbox-Oberfläche auch per Smartphone einfacher bedienen lassen.

Die Bedieneroberfläche des neuen Fritz-OS wirkt aufgeräumter und übersichtlicher: So lässt sich das Routermenü auch einfacher per Smartphone bedienen.
Die Bedieneroberfläche des neuen Fritz-OS wirkt aufgeräumter und übersichtlicher: So lässt sich das Routermenü auch einfacher per Smartphone bedienen.

Die Menükategorien in der linken Spalte haben besser erkennbare Symbole erhalten. Außerdem taucht dort mit „Info-Center“ ein scheinbar neuer Punkt auf: Er verweist auf das Inhaltsverzeichnis der Fritzbox-Einstellungen, die sich bisher über den Punkt „Inhalt“ links unten erreichen ließen.

In der vorliegenden Laborversion gibt es keinen Wechsel mehr zwischen den Ansichten „Standard“, in der einige Einstellungsoptionen nicht auftauchen, und der Ansicht „Erweitert“. Stattdessen setzt AVM jetzt für eine bessere Übersicht häufiger auf aufklappbare Untermenüs, hinter denen sich zusätzliche Einstellungen verbergen. Auch der Schnellzugriff auf „MyFritz!“ und „FRITZ!-NAS“ ist jetzt durch neugestaltete Schaltflächen rechts oben besser erkennbar.

Besonders deutlich ist die angepasste Menüstruktur bei „WLAN –› Funknetz“: Hier sehen Sie jetzt sofort die Einstellungen für Netzwerk- SSID und WLAN-Passwort samt dem QR-Code zur schnellen Verbindung ins Funknetz. Bisher tauchen diese Informationen erst am Ende der Seite dieses Menüs auf. Aufgeräumter sind die WLAN-Einstellungen auch durch zusätzliche Ausklappmenüs wie „Weitere Informationen zum WLAN-Funknetz“: Erst nach einem Klick darauf erscheinen die Angaben zu den MAC-Adressen der Fritzbox-Funkmodule und eine Option zum Verbergen der SSID.

Wichtige Einstellungen lassen sich in Fritz-OS 7.50 schneller erreichen: Zum Beispiel stehen im WLAN-Menü Netzwerk-SSID und Passwort sowie der QR-Code zum Anmelden ganz oben.
Wichtige Einstellungen lassen sich in Fritz-OS 7.50 schneller erreichen: Zum Beispiel stehen im WLAN-Menü Netzwerk-SSID und Passwort sowie der QR-Code zum Anmelden ganz oben.

Ebenfalls bequemer bedienbar sind die Einstellungen für die Funkkanäle („Funkkanal-Einstellungen anpassen“), weil die Optionen für die unterschiedlichen Frequenzbänder jetzt nebeneinander statt untereinander angeordnet sind.

Um geänderte Einstellungen zu bestätigen oder zu verwerfen, blendet die Fritzbox-Oberfläche jetzt am unteren Menürand jeweils passende Schaltflächen ein, die Sie statt der bisher unten rechts fest platzierten Bereiche oder der Bestätigungsfenster nutzen, die sich zentral über die Menüoberfläche legen.

Sprachklingeln: Das Fritzfon spricht jetzt

Eine witzige neue Funktion bietet Fritz OS 7.50 in Verbindung mit einem Fritzfon: Das DECT-Gerät von AVM teilt per Sprache mit, wer anruft oder aus welchem Ort der Anruf kommt. Voraussetzung dafür ist ein aktives Myfritz-Konto für die betreffende Fritzbox sowie die aktuelle Firmware auf dem Fritzfon. Letzteres erledigen Sie entweder über die Heimnetzansicht im Fritzbox-Menü unter „Heimnetz –› Mesh“ oder direkt auf dem Fritzfon unter „Einstellungen –› Software-Version –› Prüfen“.

Für die Sprachansage wertet die Fritzbox die Einträge im Telefonbuch aus: Einen eingehenden Anruf meldet das Fritzfon dann nicht mehr mit einem Klingelton, sondern zum Beispiel mit der Ansage „Anruf von Chef“. Ist der Anrufer nicht im Telefonbuch der Fritzbox hinterlegt, meldet das Fritzfon per Sprache den Ort, aus dem der Anruf erfolgt – so wie es das derzeit per Anzeige auf dem Telefondisplay tut.

Außerdem können Sie für Terminerinnerungen oder den Fritz-Fon-Wecker den Hinweis per Sprache statt per Ton signalisieren lassen. Die Text-to-Speech-Engine nutzt die Fritzbox darüber hinaus, um auch beim Abhören von Nachrichten auf dem Anrufbeantworter Name oder Ort des Anrufers zu nennen.

Das Fritzfon kann den Namen des Anrufers vorlesen, wenn im Telefonbuch der Fritzbox ein entsprechender Eintrag vorhanden ist. Dazu wählen Sie die Option „Sprachklingeln“.
Das Fritzfon kann den Namen des Anrufers vorlesen, wenn im Telefonbuch der Fritzbox ein entsprechender Eintrag vorhanden ist. Dazu wählen Sie die Option „Sprachklingeln“.

Das Sprachklingeln richten Sie in der Fritzbox unter „Telefonie –› Telefoniegeräte“ ein. Klicken Sie beim Fritzfon auf das Bearbeiten- Symbol und gehen Sie ins Menü „Klingeltöne“. Wenn das Mobilteil auf eine bestimmte Rufnummer reagiert, wählen Sie in der Zeile mit dieser Nummer im Drop-down-Menü die Option „Sprachklingeln“. Ansonsten finden Sie diese Einstellung in der Zeile „sonstiger externer Anruf“.

Weiter unten auf der Seite finden Sie das Menü „Einstellungen für Anruferansagen / Sprachklingeln“: Dort können Sie eine männliche oder weibliche Stimme als Sprachausgabe aktivieren oder zusätzlich noch einen Klingelton einstellen, der vor dem Sprachklingeln ertönen soll.

Um vom Fritzfon an einen Termin oder eine Weckzeit per Sprache erinnert zu werden, ändern Sie die Einstellungen direkt im Menü des Mobilteils. Bei einem Weckruf, den Sie im Menü unter „Komfortdienste“ einrichten, wählen Sie zum Beispiel unter „Weckton“ die Option „Sprache (weiblich)“ oder „Sprache (männlich)“. Bei „Text“ lässt sich außerdem ein spezieller Text eingeben, den die Sprachausgabe zum Wecktermin aufsagt.

Terminkalender und verbesserter Schutz gegen Spam-Anrufe

Neu für das Fritzfon ist der Terminkalender, den Sie unter „Komfortdienste“ finden. Dort können Sie Erinnerungen für bestimmte Tage und Uhrzeiten anlegen, die sich auch wiederholen lassen. Wie beim Wecker macht das Fritzfon dann auch per Sprachklingeln auf einen Termin aufmerksam.

Eine weitere neue Funktion erleichtert bei Fritz OS 7.50 den Umgang mit störenden Werbeanrufen: Es lassen sich jetzt alle Anrufer automatisch abweisen, die nicht in im Fritzbox-Telefonbuch stehen, oder auf einen Anrufbeantworter beziehungsweise eine andere Nummer umleiten. Um eine entsprechende Rufsperre einzurichten, gehen Sie im Fritzbox-Menü auf „Telefonie –› Rufbehandlung –› Rufsperren“. Im Abschnitt „Rufsperre für ankommende Anrufe“ klicken Sie auf „Bereich hinzufügen“. Als Bereich wählen Sie aus dem Dropdown-Menü den Eintrag „Nicht im Telefonbuch“. Bei einer Rufumleitung gehen Sie entsprechend vor.

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