Antirassismus: Apple benennt Store in Schottland um

Der Hauptladen in Glasgow ist nun nicht mehr nach einem schottischen Plantagenbesitzer benannt.

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Antirassismus: Apple benennt Laden in Schottland um

Apples Geschäft im Zentrum von Glasgow.

(Bild: Apple)

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Apple hat auf Proteste von "Black Live Matters"-Demonstranten reagiert und sein Ladengeschäft in der schottischen Metropole Glasgow umbenannt. Der Store, der bislang unter dem Namen "Apple Buchanan Street" bekannt war, heißt seit dem Freitag nur noch "Apple Glasgow", berichtet 9to5Mac.

Der entsprechende Link wird automatisch weitergeleitet; in der Retail-Liste für das Vereinigte Königreich taucht der Laden unter dem Namen "Apple Glasgow, Glasgow" auf, um ihn von einem zweiten Laden in der Stadt, im Braehead-Shopping-Zentrum, zu unterscheiden. Beide Stores sollen im Laufe dieser Woche wieder geöffnet werden, nachdem die britische Regierung die Lockdown-Maßnahmen gelockert hat.

Grund für die Forderung der Aktivisten war, dass die Buchanan Street nach Andrew Buchanan of Drumpellier benannt ist, einem schottischen Tabakunternehmer, der 1690 geboren wurde. Er war einer der ersten Schotten, die eine Plantage in Nordamerika betrieben. In Virginia hielt er auch Sklaven. Mit seinem Reichtum kaufte er Häuser und Grundstücke in seiner Heimat; bekannt ist etwa das Virginia Mansion in dem von ihm selbst begründeten Viertel Virginia Street. Die Buchanan Street im Zentrum Glasgows, eine der wichtigsten Einkaufsstraßen, wurde nach ihm benannt.

"Black Live Matters"-Demonstranten hatten die Straße bereits provisorisch umbenannt, wie die BBC berichtet; sie war kurzzeitig unter dem Namen "George Floyd Street" bekannt. Eine Petition, Straßen umzubenennen, deren Namen mit der Sklaverei zu tun haben, erreichte mittlerweile 35.000 Unterschriften im Netz.

Apple selbst hat sich zum neuen Namen seines Ladens nicht geäußert – der Konzern führte sie kommentarlos durch. Normalerweise werden die Stores nur umbenannt, wenn sie umziehen. Apple-Chef Tim Cook hatte in der vergangenen Woche eine mit 100 Millionen US-Dollar ausgestattete Antirassismus-Initiative des Konzerns angekündigt. Sie ist direkt beim Topmanagement angehängt und untersteht Umweltchefin Lisa Jackson, die selbst aus der Politik kommt. (bsc)