Facebook nutzt die eigentlich zu Sicherheitszwecken (für die Zwei-Faktor-Authentifizierung, 2FA) hinterlegte Handynummer der Nutzer für Werbezwecke. Das Facebook-Geständnis erfolgte im einen Artikel bei Gizmodo, der sich auf Forschungsarbeiten von Akademikern an zwei US-Universitäten bezieht. Hierzu wurden Studien durchgeführt, die beweisen sollten, dass Facebook personenbezogene Daten, die von den Personen nicht explizit angegeben wurden, verwendet, um spezifische Werbung bei diesen Personen einzublenden.
Facebook hatte bereits vor einigen Monaten Benachrichtigungen an Nutzer zu der von ihnen angegebenen 2FA-Handynummer gesendet. Damals sprach Facebook von einem Bug: „Das Letzte, was wir wollen, ist, dass Leute hilfreiche Sicherheitsfunktionen vermeiden, weil sie befürchten, dass sie davon unabhängige Benachrichtigungen erhalten“, schrieb der damalige Facebook-CSO Alex Stamos seinerzeit in einem Blogbeitrag.
Facebook macht keinen Hehl aus dem Umgang mit den Daten
Techcrunch erhielt auf Nachfrage ein Statement von Facebook zu dem Thema: „Wir verwenden die Informationen, die Personen uns zur Verfügung stellen, um ein besseres, personalisiertes Erlebnis auf Facebook samt Anzeigen zu ermöglichen. Wir sind transparent, wie wir mit den von uns gesammelten Informationen umgehen. Dazu gehören auch Kontaktinformationen, die Personen hochladen oder zu ihren Konten hinzufügen. Diese Daten können jederzeit verwaltet und gelöscht werden.“ Zudem gab ein Sprecher zu verstehen, dass Nutzer das Vorgehen umgehen könnten, wenn sie eine andere Zwei-Faktor-Authentifizierung wählen, als die Telefonnummer-bezogene Variante.
Datenschutz scheint Facebook nicht wichtig zu sein, Gewinnmaximierung allerdings schon. Weiterhin geht Techcrunch davon aus, dass Whatsapp-Nutzer hier das nächste Ziel werden. Wir berichteten bereits darüber, dass Facebook ab 2019 auch Werbung für den Whatsapp-Messenger plant.
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