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Drohender Handelskrieg US-Unternehmer warnen Trump vor Machtprobe mit China

Donald Trump hat China Zölle angedroht. Die US-Handelskammer will den Präsidenten von dem Plan abbringen. Aus Peking kommt eine verklausulierte, aber sehr deutliche Warnung.
US-Präsident Trump

US-Präsident Trump

Foto: Andy Wong/ AP

Die US-Unternehmerlobby will Präsident Donald Trump von dem Plan abbringen, Zölle auf chinesische Importe zu verhängen. "Zölle könnten zu einem zerstörerischen Handelskrieg mit ernsten Konsequenzen für das US-Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen führen", sagte der Präsident der US-Handelskammer, Thomas Donohue.

Er appellierte an Trump, dass dieser damit auch den Erfolg seines Prestigeprojekts - die erst kürzlich verabschiedete Steuerreform - gefährden würde. Leidtragende eines Handelsstreits mit China wären Verbraucher, Bauern und Unternehmen, sagte Donohue. So würden solche Zölle einen Großteil dessen ausradieren, was amerikanische Familien durch die unter Trump verabschiedete Steuerreform an Geld einsparen könnten.

Trump erwägt Importzölle von bis zu 60 Milliarden Dollar auf chinesische Waren. Er will damit nach Angaben aus dem Weißen Haus auf den Diebstahl intellektuellen Eigentums reagieren, den er China vorwirft.

Donohue sagte, die US-Regierung habe recht, sich auf negative Auswirkungen der chinesischen Industriepolitik und unfairen Handelspraktiken zu konzentrieren. Die Verhängung von Zöllen sei jedoch der falsche Ansatz.

Aus China kam angesichts von Trumps Drohungen bereits eine verklausulierte, aber dennoch deutliche Drohung: Die Volksrepublik werde nicht zulassen, dass sie zum Ziel von "Pfeilen der Widrigkeit" werde, heißt es in einem Leitartikel der Zeitung "China Daily", der in der Nacht zum Freitag veröffentlicht wurde. "Man sollte nicht vergessen, dass selbst die verspielteste Katze einen kratzen wird, wenn man sie über einen bestimmten Punkt hinaus provoziert."

Videoanalyse: "Die Kontrahenten zeigen sich die Folterwerkzeuge"

SPIEGEL ONLINE
mmq/Reuters
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